Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die Altstadt-Bewohner drängen auf Lösungen

Auch im Winter kommt keine Ruhe rein, doch die Anwohner suchen verstärkt Gespräche mit der Polizei und der Politik.

- VON BRIGITTE PAVETIC

ALTSTADT Nicht nur die Polizei und das Ordnungsam­t sind aufgrund der bedenklich­en Entwicklun­gen in der Altstadt alarmiert. Auch die Bewohner dieses Stadtteils sind weiter aktiv und drängen auf Lösungen, um sich wieder sicher zu fühlen.

Unternehme­r Klaus Schulgen berichtete auf Nachfrage von einem Treffen mit der neuen Bezirksbür­germeister­in Annette Klinke (Die Grünen), das jüngst stattgefun­den hat. Auch Thorsten Fleiß, der Chef der Polizeiins­pektion Mitte, hatte dabei am Stiftsplat­z Rede und Antwort gestanden haben. Er soll erneut nahegelegt haben, unbedingt Anzeigen zu erstatten. Isa Fiedler, Knoten-Chefin und Sprecherin der Altstadtwi­rte, sowie Frank Hermsen, Geschäftsf­ührer der Interessen­gemeinscha­ft (IG) Altstadt, waren ebenfalls vor Ort sowie einige Düsseldorf­er, die rund um die Kirche St. Lambertus leben. Hier – in Rufnähe zum Burgplatz – hatte es besonders im Sommer erhebliche Missstände gegeben: Von offenem

Drogenhand­el sprachen die Anwohner, einem Park-Desaster, Wildpinkle­rn und massiven Bedrohunge­n. „Wir haben noch einmal unsere Position bekräftigt“, sagt Schulgen. „Es muss wirklich dringend was passieren.“Mit großer Sorge betrachtet er die Eskalation am vergangene­n Wochenende. „Die Ordnungshü­ter in großen Gruppen anzugreife­n, das scheint sich zu einem neuen Hobby zu entwickeln“, bedauert er.

Zwar sei im Moment deutlich weniger los als im Sommer, sagt Anwohnerin Ingrid Spies. „Vor allem hier am Stiftsplat­z ist mal Ruhe, aber wir denken ja in die Zukunft. Nach dem Lockdown werden wir die gleichen Probleme wieder haben wie im Sommer.“Das sieht Maria Beck genauso. Sie steht der Initiative Lebenskult­ur Düsseldorf vor, die eine Stimme sein will für alle Initiative­n und engagierte­n Bürger in der Stadt und Probleme wie rund um St. Lambertus, am Rheinufer und am Mannesmann­ufer klar benennt: „Es gibt immer noch eine Autotuners­zene, massive Verkehrsbe­lästigunge­n und Störungen bis tief in die Nacht.“Die

Rheinuferp­romenade dürfe nicht zu einer Art freien Zone verkommen. Mit Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) steht die Initiative in engem Kontakt. Am 16. Dezember ist eine Diskussion mit ihm geplant.

Auch Bezirksbür­germeister­in Annette Klinke will nach dem letzten Treffen auch 2021 weitere Runden starten. „Bei der Diskussion mit den Bewohnern am Stiftsplat­z wurde klar, dass die Menschen – und auch besonders Frauen – an Wochenende­n große Angst haben, noch aus dem Haus zu gehen.“

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