Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Kliniken reglementieren Besuche stark
In vielen Krankenhäusern dürfen Patienten keine Angehörigen empfangen. Es gibt jedoch Ausnahmen.
DÜSSELDORF (jis) In den Krankenhäusern in NRW herrscht auch kurz vor den Feiertagen fast überall ein weitgehendes Besuchsverbot, wie ein Blick in die Region zeigt. Damit sollen Ansteckungen sowohl von Patienten als auch Personal vermieden werden. Den Rahmen dafür gibt die Corona-Schutzverordnung vor, die Kliniken setzen diese laut Michael Wacker von der Krankenhausgesellschaft NRW aber mit individuellen Konzepten um. Dabei geht es vor allem darum, werdenden Müttern, Schwerstkranken und Sterbenden Besuche zu ermöglichen.
In den Düsseldorfer Krankenhäusern zum Beispiel sind Besuche
meistens nur noch in solchen Ausnahmefällen möglich. In der Uniklinik dürfen zudem Patienten unter 18 Jahren, die auf der Station der Palliativmedizin oder in der Kinderklinik liegen, ebenfalls Besuch empfangen. Bei Wöchnerinnen ist der Besuch auf eine Person und eine Stunde pro Tag begrenzt. Am Florence-Nightingale-Krankenhaus sind vom Besuchsverbot auch Personen ausgenommen, die aus medizinischen oder sozialen Gründen ihre Angehörigen aufsuchen. Dafür muss aber wiederum zuvor eine Bescheinigung durch einen der behandelnden Ärzte vor Ort ausgestellt werden. In den Kliniken des Verbunds Katholischer Kliniken, etwa am St.-Vinzenz-Krankenhaus, gilt ein allgemeines Besuchsverbot.
In den Kliniken des Rhein-Kreises Neuss werde alles getan, damit die Besuchsregelungen nicht zu einer sozialen Isolation der Patienten führen, heißt es. Neben der gängigen Regelung sei etwa in sehr begründeten Ausnahmefällen auch der Besuch von Langzeitpatienten möglich. Das Sana-Klinikum Remscheid bittet zwar derzeit weiterhin darum, auf Besuche möglichst zu verzichten. Nach Rücksprache mit dem behandelnden Klinikarzt seien Besuche für die Patienten aber in Ausnahmefällen möglich.
Im Krankenhaus Wermelskirchen darf jeder Patient einen Besucher pro Tag empfangen, und zwar für 30 Minuten. Jeder Besucher muss sich täglich aufs Neue einem Screening durch einen Fragencheck stellen. Einfacher wäre es zwar mit einem generellen Besuchsverbot, doch das hält Volker Launhardt, ärztlicher Direktor am Krankenhaus Wermelskirchen, für falsch. Denn: Gesundheit sei nicht allein die Medizin oder die Behandlung. „Für die seelische Stabilität der Patienten ist es wichtig, dass sie Besuch bekommen.“Für die Mitarbeiter bedeutet das zwar mehr Aufwand, aber „das ist für uns auch das Gebot der Humanität“.