Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Geschenke handgemach­t in Düsseldorf

Von Hand gefertigte Produkte sind auch zu Weihnachte­n angesagt. Hier hat sich eine regelrecht­e Szene herausgebi­ldet.

- VON HOLGER LODAHL UND BRIGITTE PAVETIC

DÜSSELDORF Ungebroche­n scheint die Lust auf Selbstgema­chtes und nach individuel­len Produkten, die auch gerne einen starken Düsseldorf-Bezug haben dürfen. Hier eine Auswahl.

Schmuck In Goldschmie­dewerkstät­ten fertigen geschickte Handwerker individuel­len Schmuck „Made in Düsseldorf“. Anke Plöger in ihrer Galerie Steinreich in Unterbilk zum Beispiel hat sogar eine eigene Schmuckrei­he mit Düsseldorf-Motiven im Sortiment. Ein Silberring mit den Umrissen vom Kö-Bogen als Siegel, Manschette­nknöpfe mit echten Deckeln von Killepitsc­h-Flaschen und der bergische Löwe als Gürtelschn­alle: Anke Plöger hat eine große Auswahl. Neu im Programm: ein Silberring, in dessen Siegel der Rheinturm mit dem Rheinkomet eingearbei­tet ist. Internet: www.galerie-steinreich.de, Telefon 463133.

Wein Im Stadtteil Itter gibt es ein kleines Weinanbaug­ebiet. Drei Rebsorten wachsen im Garten von Regina und Bernd Bolten, zwischen Obstbäumen und Gemüsebeet­en. „Kerner, Riesling und Spätburgun­der“zählt Bernd Bolten auf. Die Trauben werden zu dem wohl einzigen Wein aus Düsseldorf verarbeite­t. „Itter-Zwicker“heißt er, und er kann samstags zwischen 10 und 14 Uhr an die Huvestraße 41 gekauft werden. Internet: www.bolten-weine. de, Telefon 754232.

Likör Die Heimat von Tobias Baum und Philipp Hüls ist das „Wätscherla­nd“, so nennen die Volmerswer­ther liebevoll ihren Stadtteil. Das Wätscher-Duo produziert seit einigen Jahren einen Likör in Volmerswer­th – und selbstvers­tändlich mit Zutaten aus dem Stadtteil. „Sieben-Drei-Vier“heißt der Likör, weil ihr Stadtteil am Rheinkilom­eter 734 liegt. Es gibt ihn im Geschmack von Apfel, Rhabarber und Altbier. „Da wir eine sehr kleine Manufaktur sind, besitzen wir noch kein eigenes Ladenlokal“, sagen die Produzente­n. Die 734-Likör kann bestellt werden im Internet unter www.siebendrei­vier.de, aber auch im Handel gibt es ihn, unter anderem im Henri-Hotel Am Wehrhahn und im Barbershop an der Gladbacher Straße.

Accessoire­s und Haushaltsw­aren „Unikum“ist ein besonderes Geschäft. In der dazugehöri­gen Werkstatt arbeiten Menschen mit Behinderun­gen. Mit vielen Ideen und geschickte­n Händen stellen sie viele Produkte her. Angefangen bei Flaschenöf­fnern und Brillenetu­is aus Filz über großes und kleines Holzspielz­eug für Kinder bis zu Gartenmöbe­ln für den Sommer: jedes Teil ist ein Einzelstüc­k – ein „Unikat“eben. „Unikum“gehört zur Werkstatt für angepasste Arbeit, eingekauft werden kann im Hofladen Südpark (In den Großen Banden

58) und im Nachbarsch­aftstreff Garath, Hermann-vom Endt-Straße 51. Internet: www.wfaa.de/entspannen-und-einkaufen/eigenprodu­kte-unikum_werkstattl­ike, Telefon 8825840.

T-Shirts Stefan Hermanns war auf der Suche nach einem Thema für die Masterarbe­it. Da gründete er in Hamm ein Label namens „Rheinufer“. Er bedruckt Stoffe, vor allem Klamotten – Hoodies, T-Shirts, Kinderbody­s. Manchmal auch Jutebeutel oder Papiertüte­n. Und er setzt auf Bio-Baumwolle von nachhaltig arbeitende­n Textilpart­nern. Für Damen und Herren gibt es Tanktops. Auf vielen Produkten spielt der Geschäftsm­ann mit dem Begriff Rheinufer – auch bei den Farben, es gibt aber auch andere Sprüche. Internet: www.rheinufer.net, Telefon 0151 21245586.

Weihnachts­kugel Hinter dem Kollektiv Deepegefüh­le verbergen sich Merlin Baum, Alexander Hassenkamp und Holger Kurt Jäger. 2020 kann es nur eine Weihnachts­kugel geben, meint das Trio. Sollte sich jemand über miese Geschenke aufregen, genügt ein Blick auf den Baum: Da war doch was: „WIRus“– die von Hand lackierte Kugel in Form des Coronaviru­s soll Statement und Blickfang zugleich sein, der Gewinn fließt an den Verein Seebrücke. Jäger: „Es waren zwei Anrufe und drei Mails, dann stand die 3D-gedruckte, sandgestra­hlte und von Hand lackierte Kugel auf dem Tisch.“Internet: www.wirusweihn­achtskugel.company.site oder www.deepegefue­hle.de.

Kinderklei­dung Barbara Harzheim hat ihr Label Glücklichm­acher in Friedrichs­tadt vor sieben Jahren gegründet und bietet Handgemach­tes aus Stoff vor allem im Internet und auf Märkten an. Eine sogenannte Mitwachsho­se für Kinder gehört dazu, aber auch Sweatshirt­s und Kleider. Ihre Fans schätzen die Qualität – und das Wissen, dass ihre Kinder Einzelstüc­ke fernab von der Masse tragen. „Der Trend geht in die Richtung, dass die guten alten Dinge wieder geschätzt werden.“Internet: www.glücklichm­acher.net, Telefon 0162 8981829.

Auch bei „Tim und Lucy“gibt es individuel­l gestaltete Kleindung für Kinder. Sylke Monahan und Tine Obst nähen in ihrem Geschäft an der Neusser Straße 119 T-Shirts, Badetücher, Bettwäsche und auch Mund-Nase-Masken passend für die neuen Besitzer. Ob Namen, Motive von Blumen oder Fußbälle: „Wir können jedes Produkt individuel­l bedrucken“, sagt Tine Obst. „Im Lauf der Zeit haben wir viele Druckmotiv­e entwickelt.“Das kommt gut an. „Unsere Kunden sind uns in der Corona-Krise sehr treu.“Es gibt auch Halstücher, von deren Erlös 50 Prozent an den Verein Fiftyfifty geht. Internet: www.tim-undlucy.de, Telefon 0211 1601510.

Leder Lea Lou Kersting betreibt ihre Sattlerei in Flingern seit dem Jahr 2012. Seit dem sie denken kann, ist sie ein großer Pferdefan. Nach dem Abitur machte sie eine Ausbildung zur Reitsports­attlerin. Unter „Lou Saddlery“bietet Lea Lou nun Handtasche­n, Maßgürtel, Hundehalsb­änder, Portemonna­ies und weitere Accessoire­s handgefert­igt aus Leder. „Hier riecht es aber gut nach Leder“– das ist das Erste, was viele sagen, wenn sie ihren Laden betreten. „Es ist für viele etwas anderes, eine Handtasche direkt vom Sattler zu bekommen als aus dem Kaufhaus. Ich würde es fast als eine Art Gefühl beschreibe­n“, sagt Lea Lou Kersting. Internet: www.lou-saddlery.com, Telefon 56673090.

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RP-FOTO: NICOLE KAMPE Der frühere Berufssold­at hat für seine Abschlussa­rbeit im Studium das Unternehme­n Rheinufer gegründet. Heute ist Stefan Hermanns Unternehme­nsberater und druckt Shirts und Hoodies.
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