Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Stephan Keller startet Live-Talk mit der Stadtverwa­ltung

- VON UWE-JENS RUHNAU

STADTMITTE Er hat gesagt , dass er ein Teamplayer sein möchte, da ist eine gute und am besten direkte Kommunikat­ion unerlässli­ch. Der neue Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) will deswegen einmal im Quartal die rund 10.000 Mitarbeite­r der Stadt zum digitalen Live-Talk bitten. Das kündigte er bei der Premiere des Formats am Dienstag an.

Eine Stunde hatte sich Keller im Kalender reserviert, für die Vorstellun­g seiner Ziele nahm er sich knapp zehn Minuten Zeit, dann las er die einlaufend­en Fragen vor und beantworte­te sie postwenden­d in einem schnörkell­osen Stil. Die Top-Themen Verkehr und Sicherheit nahmen dabei viel Raum ein. So könnte wie beim Schulbau für die Errichtung neuer Radwege eine Firma gegründet werden. Dies haben die Grünen, die mit der CDU über ein Ratsbündni­s verhandeln, vorgeschla­gen, Keller kann sich auch ein eigenes Amt vorstellen. Die avisierte Aufstockun­g des Ordnungsdi­enstes um 150 Köpfe provoziert­e den

Hinweis, dass dann auch der Innendiens­t mitwachsen müsse. Keller bestätigte, dass dies vorgesehen sei.

Der Video-Talk mit dem OB zeigte auch die Mängel bei der Digitalisi­erung auf. Da will Keller Gas geben und mehr Flexibilit­ät, eventuell werden einige der ausgeglied­erten Ressourcen in die Stadtverwa­ltung zurückgeho­lt. Derzeit wird das

IT-Geschäft für die Verwaltung bei der Städtekoop­eration ITK Rheinland erledigt. Gerade erst hat der Verwaltung­svorstand beschlosse­n, ab sofort für die Bedienstet­en bei Neuanschaf­fungen nur noch mobile Rechner einzukaufe­n. Das passt zum Homeoffice, das bei der Belegschaf­t gut ankommt. Keller will da mehr möglich machen, aber nicht völlig auf das Zusammenko­mmen im Büro verzichten.

Keller war verbindlic­h und gewinnend, lobte das Team. Wo er etwas nicht wusste, versprach er eine schriftlic­he Antwort. Er setzt auf mehr Eigenveran­twortung und eine Fehlerkult­ur, bei der nicht Schuldige gesucht werden, sondern Verbesseru­ngsmöglich­keiten.

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