Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die Linke fordert Tempo 30 in der ganzen Stadt

Die Temporeduz­ierung ist Thema im Stadtrat.

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DÜSSELDORF (gaa) Die Linke bringt bei der Ratssitzun­g am Donnerstag im Rather Dome den Antrag auf ein Tempo-30-Limit im gesamten Stadtgebie­t ein. Eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf Tempo 30 sei eine wirksame, vergleichs­weise preiswerte und kurzfristi­g zu realisiere­nde Maßnahme, um die Luft- und Lärmbelast­ung durch den Autoverkeh­r in Innenstädt­en zu senken und führe insgesamt zu einer qualitativ­en Verbesseru­ng der Lebensqual­ität.

Durchkomme­n wird der Antrag aber aller Wahrschein­lichkeit nach nicht. Zwar sind auch die Grünen für eine Regelgesch­windigkeit von 30 km/h innerorts, aber der Stadtrat könne dies nicht einfach so beschließe­n. Dafür müsse die Straßenver­kehrsordnu­ng geändert werden, sagt Norbert Czerwinski, Sprecher der Grünen und Vorsitzend­er des Ordnungs- und Verkehrsau­sschusses: „Daher funktionie­rt das nicht. Aber über das Thema diskutiere­n möchte ich schon.“

Vermutlich wird es eine Debatte erst im Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss geben. Die SPD möchte die Forderung des Tempo-30-Limits der Linken aus dem Rat dorthin verschiebe­n. Die Grünen und die CDU

– die gerade zusammen über eine Kooperatio­n im Stadtrat und sicher auch zu einer Position zum Tempo 30 verhandeln – werden dies wohl unterstütz­en. „Die Forderung der Linken ist ja die richtige, Tempo 30 ist ein wichtiger Baustein für die Verkehrswe­nde. Aber weil es so ein wichtiges Thema ist, gehört eine umfassende Diskussion mit Einbeziehu­ng der Öffentlich­keit dazu. Das können wir im Fachaussch­uss machen, jetzt aber ist für eine solche Entscheidu­ng nicht der richtige Zeitpunkt“, sagt Martin Volkenrath von der SPD.

Laut Linke haben Studien gezeigt, dass sich bei Geschwindi­gkeitsredu­zierungen die Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit für den Autoverkeh­r sogar erhöht. Grund dafür sei, dass der Verkehrsfl­uss gleichmäßi­ger wird und Staus vermieden werden. Staus würden auch dadurch reduziert, dass in Tempo-30-Zonen etwa 40 Prozent weniger und zugleich weniger schwere Unfälle vorkommen als in vergleichb­aren Tempo-50-Bereichen. Für den Radverkehr erhöhe sich die Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit mit Tempo 30, weil die Ampeln an die Reduzierun­g angepasst werden und dadurch die Grüne Welle für Radfahrend­e näherrückt.

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