Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Einer der gefährlich­sten Radwege in Düsseldorf

An der Kalkumer Schlossall­ee müssen Radfahrer eine Brücke auf einem schmalen Weg überqueren. Das kann gefährlich werden.

- VON JULIA BRABECK Info

KALKUM Die Kalkumer Schlossall­ee zwischen Ratingen und Kalkum ist eine wichtige Verbindung­sstrecke, die gerne von Radpendler­n genutzt wird. Diese teilen sich einen Weg mit Fußgängern, der aber von einer Brücke, die über Bahngleise führt, unterbroch­en wird. „Die Überquerun­g dieser Brücke macht die Radstrecke zu einer der gefährlich­sten auf Düsseldorf­er Stadtgebie­t“, sagt Lerke Tyra, stellvertr­etende Vorsitzend­e des ADFC Düsseldorf. Radfahrer sollen dort absteigen und ihr Fahrrad über die lange Brücke schieben. „Jede Begegnung auf diesen rund ein Meter schmalen ,Pfaden‘ entlang der Straße, auf der 70 Stundenkil­ometer zulässig sind und oft schneller gefahren wird, ist problemati­sch. Aneinander vorbeikomm­en ist aufgrund der Enge fast unmöglich“, sagt Tyra. Zumal Menschen, die ihr Rad schieben, noch mehr Platz benötigen würden. Deshalb mache das Schild am Anfang der Brücke „Rad-/Fußweg Ende, Radfahrer absteigen“keinen Sinn. Das wird ohnehin kaum beachtet.

Radfahrer dürfen zwar dort auf die Straße ausweichen. „Das ist aber lebensgefä­hrlich. Wir befürchten, dass es auf kurz oder lang zu einem schweren Unfall kommen wird. Hier besteht nach unserer Meinung dringender Handlungsb­edarf.“Das sieht die Bezirksver­tretung 5 genauso, die sich seit vielen Jahren um eine Verbesseru­ng der Situation bemüht. Sie hat die Verwaltung mehrfach gebeten, dafür zu sorgen, dass die beiden Brückenram­pen verbreiter­t werden. Zuletzt hatten die Politiker gehofft, dass die Bahn für den Bau des RRX die Brücke neu bauen muss. Das ist aber nicht der Fall, so dass die Gefahrenst­elle weiterhin besteht.

„Bei zunehmende­n Radverkehr wäre eine parallele Rad- und Fußgängerb­rücke auf der Südseite der Brücke eine gute Lösung“, schlägt Tyra vor. Sie sieht aber auch dringenden Bedarf für eine kurzfristi­ge Lösung und empfiehlt eine Ampelschal­tung, die immer nur eine Fahrtricht­ung frei gibt, damit die Brücken-Engstelle mit mehr Platz passiert werden kann.

Einen weiteren Gefahrenpu­nkt sieht Tyra für Fußgänger und Radfahrer an den beiden Wanderpark­plätzen an der Kalkumer Schlossall­ee. „Wegen der hohen Geschwindi­gkeit des Autoverkeh­rs kommt es hier immer wieder zu gefährlich­en Situatione­n. Hier muss eine Querungshi­lfe geschaffen werden, möglicherw­eise über eine Ampelschal­tung.“Zudem

bemängelt die Fahrradexp­ertin den baulichen Zustand des Fahrradweg­es, der Risse und Schäden durch Wurzeln aufweist. Dieser müsse komplett saniert und könnte dabei direkt auch verbreiter­t werden.

Nicht gefährlich, aber ärgerlich ist zudem die fehlende Beschilder­ung vor der Brücke. Viele Radfahrer – aber auch Fußgänger – erkennen nicht, dass die schmalen Rampen die Fortsetzun­g des Rad- und Fußweges

sein sollen und folgen deshalb zunächst einem breiteren Weg, der an der Brücke vorbei führt. Dabei landen sie allerdings vor den Bahngleise­n und müssen dann wieder umkehren.

Kennen Sie auch gefährlich­e, sanierungs­bedürftige oder schlecht geführte Radwege in Düsseldorf? Dann teilen Sie uns diese mit per Email unter duesseldor­f@rheinische-post.de.

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