Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Koutris hat es bei der Arbeit am liebsten kalt
(jol) Leonardo Koutris ist das beste Beispiel dafür, dass man sich niemals von Vorurteilen oder Klischees leiten lassen sollte. Im Gespräch mit unserer Redaktion hatte Fortunas Linksverteidiger kürzlich erklärt, dass er sich zu 60 Prozent als Grieche und (seiner Mutter wegen) zu 40 Prozent als Brasilianer fühle. Kein Typ für den deutschen Winter, sollte man da also meinen – doch von wegen. „Als ich heute früh auf den Trainingsplatz kam, war dort alles weiß gefroren“, berichtet der 25-Jährige. „Erst habe ich gedacht: Was ist das denn? Aber dann fand ich’s klasse. Ich liebe es, wenn es bei der Arbeit kalt ist. In Griechenland war es mir meist viel zu heiß. Das ist zwar herrlich, wenn man im Urlaub an den Strand geht, aber zum Arbeiten ist das nichts.“
Und die Arbeit macht Koutris gerade so richtig Spaß. Zwar verlor er am vergangenen Sonntag sein Comebackspiel nach neunmonatiger Kreuzbandrisspause mit Fortunas Zweitvertretung gegen Schalkes U23 0:1, „doch es tat unheimlich gut, wieder auf dem Platz zu stehen“, betont er. „Als der Schiedsrichter anpfiff – das war schon ein großartiges Gefühl.“
Der griechische Nationalverteidiger fühlt sich fit. „Ich weiß noch nicht, ob es in der Zweiten Liga schon für 90 Minuten reicht, aber das muss ohnehin der Trainer entscheiden“, sagt Koutris. „Ich jedenfalls bin bereit, gern schon am Sonntag in Karlsruhe.“Drei weitere Pflichtspiele gibt es danach noch, ehe ein ungewohntes Weihnachtsfest ansteht. „Normalerweise wäre ich nach Griechenland zu meinen Leuten geflogen“, berichtet er. „Aber jetzt bleibe ich mit meiner Mom zu Hause. Das genügt. Und vielleicht mache ich einen Spaziergang, um die Stadt besser kennenzulernen.“Weihnachten einmal anders.