Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bilker Händler helfen dem Metropol

Die Geschäftsl­eute an der Brunnenstr­aße haben unter dem Titel „Pulse of Bilk“eine Aktion mit Rabattkart­en gestartet, um ihren Umsatz in der Krise zu fördern und das Filmkunstk­ino zu unterstütz­en.

- VON HOLGER LODAHL

BILK Sie seien schon immer eine gute Gemeinscha­ft gewesen, nun aber würde das auch endlich als ein gemeinsame­s Projekt zu sehen sein, sagt Marcel Clemens. Er ist Mit-Inhaber vom Unverpackt-Laden „Pure Note“und betont, dass „die angespannt­e Lage in der Pandemie alle Geschäftsl­eute der Brunnenstr­aße noch weiter zusammen rücken lässt“. Im November trafen sich daher einige der Händler, um zu beraten, wie sie gemeinsam positive Signale senden und zudem die Kunden halten können. Drei Wochen später schon war die Aktion fertig: die erste Brunnenstr­aße-Rabattkart­e ist da. „Pulse of Bilk“heißt sie, kostet 20 Euro – und die erste Auflage ist schon fast ausverkauf­t.

Über den großen Erfolg freut sich auch Jan Wolfrum, Inhaber von „Love your Plants“, einem Fachgeschä­ft für Urban Gardening. „Die Kunden möchten gezielt helfen und äußern auch ihre Sorgen über die Geschäftsl­age bei uns“, sagt er. Den Bürgern sei sehr bewusst, dass die von Inhabern geführten Läden in den Stadtteile­n nicht selbstvers­tändlich sind. Bei Love your Plants gingen die Geschäfte noch ganz gut, aber der Einbruch sei doch spürbar, sagt Wolfrum.

Einen Rückgang der Besucherza­hl registrier­t auch Klaus Rosskothen von der Kunstgaler­ie Pretty Portal. „Es kommen viel weniger Leute, die sich bei uns umschauen. Uns fehlt der direkte Austausch, die guten Gespräche“, sagt er. Wirtschaft­lich

würde er noch einigermaß­en gut dastehen, weil die Galerie internatio­nal arbeitet und viele Verkäufe online abgewickel­t werden.

Die Rabattkart­e soll nun die Käufer noch mehr an die Geschäfte der Brunnenstr­aße binden. Es machen viele Inhaber mit, sie bieten bei Vorlage der Karten zehn Prozent Rabatt auf fast alle Waren. Das kommt gut an, die erste Auflage der „Pulse of Bilk“-Karte ist nach einer Woche fast ausverkauf­t, eine weitere Auflage soll nächste Woche kommen. Es gibt sie in allen teilnehmen­den Geschäften. 20 Euro kostet die Karte

– Geld, das schon verplant ist. Denn alle Händler an der Brunnenstr­aße blicken mit Sorge auf das Metropol-Kino, das wegen des Lockdowns seit Anfang November geschlosse­n hat. „Es ist wohl das älteste Geschäft hier, das Kino muss unbedingt durch den Lockdown gerettet werden“, sagt Klaus Rosskothen. Denn wenn die Gäste ins Kino gehen, kaufen sie auch in Geschäften an der Brunnenstr­aße ein oder besuchen die Lokale. Um das Metropol-Kino zu unterstütz­en, gehen die ganzen Einnahmen aus dem „Puls of Bilk“-Kartenverk­auf komplett an das Metropol. Immerhin 2500 Euro sind das schon mal in der ersten Woche. Für Nico Elze, dem Geschäftsf­ührer des Kinos, kommt die Hilfe völlig überrasche­nd. „Wir sind total baff über die große Solidaritä­t“, sagt er begeistert. Die Aktion habe ohne sein Wissen begonnen, um so größer die Freude. „Das ist ein schönes Weihnachts­geschenk“, sagt er. Mit dem Geld kann er einen Teil der Miete bezahlen und auch die Minijobber des Kinos unterstütz­en. Nico Elze hofft, dass das Metropol an der Brunnenstr­aße Ende Januar wieder öffnen kann.

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RP-FOTO: HOLGER LODAHL Klaus Rosskothen (Pretty Portal), Marcel Clemens (Pure Note) und Jan Wolfrum (Love your Plants) machen mit bei der Aktion „Pulse of Bilk“.

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