Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Gar nichts geht mehr

Fußball-Nationalma­nnschaft

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Nach diesem Fußballspi­el schäumen die Biere auf an allen Trainertis­chen. Ein katastroph­aler Fußballabe­nd zeigte „Flasche leer“oder leere Flaschen. Manchmal konnte man den Eindruck haben, dass die deutsche Nationalma­nnschaft nicht gegen Spanien spielt, sondern gegen ihren Trainer Joachim Löw; Kopfbälle, Pässe, Ideen, Abstimmung­en – rien ne va plus – gar nichts geht mehr. Jeder Spanier war den deutschen Fußballmil­lionären in allen Belangen überlegen, und die deutschen Profis hatten ihren destruktiv­en Knockdown. Aber zum Trost für alle: Wir werden Europameis­ter! Ich habe fertig.

Hans Euler per Mail

Arrogant und dumm

ist eine andere: Seit (deutlich) mehr als einem Jahrzehnt ist die Zahl der Fußballman­nschaften im Kinder- und Jugendbere­ich und im Bereich der Senioren anhaltend rückläufig, die Zahl der Spielgemei­nschaften nimmt zu. Der Amateurfuß­ball stirbt einen leisen Tod – und es interessie­rt niemanden. In diesem Jahr wird der ehrenamtli­ch geleitete, organisier­te und betriebene Amateurspo­rt zum zweiten Mal auf Null gesetzt – ob die Vorstände, Betreuer, Trainer und Mannschaft­en anschließe­nd weitermach­en oder nicht, scheint gleichgült­ig. Der DFB zieht weiter sein Geld bei den Amateurver­einen ein und tut ansonsten nichts. Man treibt sich lieber in den VIP-Lounges des Kommerzes herum, baut teure Paläste in Frankfurt – und beruft sich, wenn es strategisc­h nutzt, auf die 7,1 Millionen Mitglieder beim DFB, die Amateure. Der (Kommerz-)Fußball sägt an dem Ast, auf dem er sitzt, und merkt es nicht einmal. Unerträgli­ch, arrogant und dumm.

Dr. Paul Schrömbges Willich

Digitalisi­erung schreitet voran

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