Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Das Kyoto-Protokoll wird unterzeichnet
Im Jahr 1992 trafen sich in
Rio de Janeiro die Vertreter der meisten Regierungen der
Welt sowie Abgesandte zahlreicher Nichtregierungsorganisationen zu einem der größten Gipfeltreffen der Geschichte: der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung. Zum ersten Mal diskutierte man dort international über Fragen des Klimaschutzes und darüber, wie der von Menschen verursachte Klimawandel aufzuhalten sei. Man einigte sich auf die Klimarahmenkonvention. Doch es fehlte ein rechtlich bindendes Abkommen, das die Staaten zu konkreten Maßnahmen zwang. 1995 wurde ein solches Abkommen beim ersten Weltklimagipfel in Berlin auf den Weg gebracht. Am 11. Dezember 1997 unterzeichneten die ersten Staaten das Zusatzprotokoll zur Ausgestaltung der Klimarahmenkonvention. Nach dem Namen des Konferenzortes wurde es als Kyoto-Protokoll bekannt. Es verpflichtete die Teilnehmer, ihren Treibhausgas-Ausstoß im Zeitraum von 2008 bis 2012 im Durchschnitt um 5,2 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu verringern. Das Abkommen berücksichtigte aber nur Industriestaaten, die zwar einen großen, im relativen Vergleich zu den Entwicklungsund Schwellenländern aber abnehmenden Anteil an den weltweiten Treibhausgas-Emissionen haben. Die USA zogen sich 2001 von dem Abkommen zurück. Vor der Verlängerung des Kyoto-Protokolls, dem zweiten Verpflichtungszeitraum zur Emissionsreduzierung, zogen weitere Staaten einen Schlussstrich. Die Ziele von 1997 konnten von den beteiligten Nationen zwar erreicht werden – doch die Anstrengungen, den Klimawandel aufzuhalten, müssen weitergehen.