Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Rösler rückt vorerst von Dreierkett­e ab

Zweimal scheiterte das Projekt mit drei Innenverte­idigern. Deshalb ist damit nun erst einmal Schluss.

- VON PATRICK SCHERER

Was man Uwe Rösler sicher nicht vorwerfen kann, ist, überaus stur zu sein. Fortunas Trainer hat naturgemäß gewisse Vorstellun­gen im Kopf, wie man seiner Meinung nach Fußball spielen sollte. Zu diesen Vorstellun­gen gehört in der Regel ein System mit Dreierkett­e, am liebsten ein 3-5-2 oder ein 3-4-3. Zuletzt wollte der Coach diese Formation auch bei Fortuna wieder etablieren. Vor dem Spiel beim Karlsruher SC (13.30

Uwe Rösler Fortuna-Trainer

Uhr) rudert Rösler nun zurück. „Es geht nicht darum, zu forcieren, weche Idee ich im Kopf habe“, sagt er. „Es geht darum, was das Beste für die Mannschaft ist. Man hat gesehen, dass es nicht funktionie­rt hat in dieser Konstellat­ion. Das Team hat mehr Sicherheit gehabt mit der Viererkett­e. Ich habe eindeutige­s Feedback bekommen, und weiß, wie wir in Karlsruhe spielen werden.“

Das Feedback bezieht sich sowohl auf die gezeigten Leistungen auf dem Rasen als auch auf Gespräche mit dem Führungskr­eis der Mannschaft. Zweimal versuchte es Rösler zuletzt mit dem 3-5-2 zu Beginn einer Partie. In Bochum dauerte es nur fünf Minuten. Dann flog Kristoffer Peterson vom Platz, das System wurde zu einem 4-4-1.

Trotz der Abwesenhei­t des gesperrten Peterson wollte Rösler an seiner Dreierkett­e gegen Darmstadt festhalten. Nach 20 Minuten stellte der Coach auf 4-4-2 um, da er erkannt hatte, dass es nicht funktionie­rte. Weder die Innenverte­idiger Andre Hoffmann, Christoph Klarer und Luka Krajnc noch der als linker Flügelvert­eidiger aufgeboten­e Thomas Pledl strahlten Sicherheit aus.

„Eigentlich will ich ein System spielen lassen, in dem sich die Spieler wohl fühlen. Also: Einen Plan A und dann ein zweites System als Ausweichpl­an B“, sagt Rösler. „Ich bin ein Befürworte­r davon, ein permanente­s System zu installier­en. Das ging bei uns aber leider nicht.“

Schon zu Beginn der Saison wollte der Coach eigentlich mit Dreierkett­e spielen lassen, doch das Personal ließ es nicht zu. Vor allem der linke Flügelvert­eidiger fehlte. In der Vorsaison nahm häufig Erik Thommy diese Position ein. Der ist aber nicht mehr da. Hoffnungen ruhen in dieser Hinsicht auf Leonardo Koutris, der aber jetzt erst den Trainingsr­ückstand nach einem Kreuzbandr­iss aufgeholt hat. Florian Hartherz fehlt die Offensivpo­wer für diese Position. Dennoch versuchte es Rösler mit ihm mal in Hannover. Dort verletzte sich Hartherz aber an der Achillesse­hne, kehrte erst in dieser Woche ins Training zurück. Beide sind am Sonntag keine Option für die Startelf.

Nach dem Hannover-Spiel wechselte Rösler wieder zur Viererkett­e.

„In der Länderspie­lpause vor dem Bochum-Spiel haben wir dann viel Zeit aufgewende­t, die Dreierkett­e einzustudi­eren“, erklärt er. „Wir haben andere Spielertyp­en als in der vergangene­n Saison. Aber es kann trotzdem funktionie­ren.“Peterson sollte die Rolle links übernehmen. Der Versuch scheiterte.

Rösler wird bestimmt im neuen Jahr mal wieder einen neuen Anlauf mit seinem Lieblingss­ystem nehmen – vor allem, sobald Koutris richtig fit ist. Nun soll es aber erst einmal ein 4-4-2 richten.

„Es geht nicht darum, zu forcieren, welche Idee ich im Kopf habe“

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FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N Kapitän und Trainer im Austausch: Adam Bodzek (li.) und Uwe Rösler sprechen beim Training am Freitag auf dem Gelände neben der Arena in Stockum miteinande­r.

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