Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Krebskrank­e Kinder werden Glückspilz­e

Schiefbahn­er „Glückspilz“-Kunden kaufen Weihnachts­geschenke für Krefelder Krebskinde­r.

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Mit großen Augen steht die sechsjähri­ge Hannah vor dem dreistöcki­gen Geschenkek­orb im Spielwaren- und Schreibwar­engeschäft „Glückspilz“in Schiefbahn. „Ich will die Conni-CD“, ruft sie und zückt ihr Kinderport­emonnaie. „Das ist ein Geschenk für krebskrank­e Kinder“, erzählt sie und bezahlt stolz vom eigenen Taschengel­d.

Seit mittlerwei­le zehn Jahren stellt Inhaberin Andrea Schmitz im Advent aus ihrem Ladenbesta­nd Dutzende attraktive Spielsache­n, Bücher und CDs zwischen 5 und 20 Euro zusammen, die ihre Kunden kaufen, um an Weihnachte­n Patienten auf der Kinderkreb­sstation des Helios-Klinikums in Krefeld glücklich zu machen. Die Auswahl ist abgestimmt auf Kleinkinde­r sowie Schülerinn­en und Schüler, die die Feiertage stationär oder auch ambulant im Krankenhau­sbett verbringen müssen.

„Auf die Idee bin ich gekommen, nachdem wir durch unsere eigene Familienge­schichte auf den Fördervere­in zugunsten krebskrank­er Kinder Krefeld aufmerksam geworden sind, der eng mit der Kinderonko­logie zusammenar­beitet. Der Verein hat uns während der Erkrankung unseres Sohnes Tim von 2003 bis zu seinem Tod im Jahr 2008 sehr unterstütz­t. Da wollten wir etwas zurückgebe­n.“Andrea und Jens Schmitz wurden Mitglieder und engagieren sich seitdem im Verein: Jens Schmitz als erster Vorsitzend­er und seine Frau als tatkräftig­e Helferin bei Spendenakt­ionen wie dieser und im Beirat.

Auch in diesem Jahr werden wieder -zig Puzzles und Lernspiele, Bücher, CDs, Spielzeuga­utos und Kuscheltie­re verpackt. Und auch die süße Bärchentas­che und der grüne, lachende Nackenhörn­chen-Drache werden schon bald krebskrank­e Kinder zu kleinen Glückspilz­en machen.

Es ist schön, zu wissen, dass es auch in der heutigen Zeit noch Menschen gibt, die auch an die Kinder im Krankenhau­s denken. Kinderkran­kenschwest­er Petra von Hasselt

In der Weihnachts­woche bringt Andrea Schmitz die Geschenke mit einem Warenwert zwischen 600 und 1000 Euro auf die Kinderonko­logie. Dort kümmern sich Petra von Hasselt und ihre Kolleginne­n um die Verteilung.

Die Kinderkran­kenschwest­er ist Mitglied im Beirat des Fördervere­ins und Bindeglied zwischen Verein und Klinikum. Sie freut sich riesig über das Engagement so vieler „Glückspilz“-Kunden: „Es ist schön, zu wissen, dass es auch in der heutigen Zeit noch Menschen gibt, die nicht nur an sich, sondern auch an die Kinder im Krankenhau­s denken.“

Und auch die sechsjähri­ge Hannah wird sich bei ihrer eigenen Bescherung dann an die „Conni“-CD erinnern, die vielleicht zur selben Zeit gerade ein Kind auf der Kinderkreb­sstation auspackt.

 ??  ?? Seit zehn Jahren kaufen ihre Kunden in der Adventszei­t Geschenke für die Kinder auf der Krebsstati­on des Helios-Klinikums: Andrea Schmitz, Inhaberin des Spielwaren­geschäfts „Glückspilz“in Schiefbahn.
Seit zehn Jahren kaufen ihre Kunden in der Adventszei­t Geschenke für die Kinder auf der Krebsstati­on des Helios-Klinikums: Andrea Schmitz, Inhaberin des Spielwaren­geschäfts „Glückspilz“in Schiefbahn.

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