Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die „Mona Lisa“kehrt zurück

- TEXT: JENI | FOTO: DPA

Der Dieb hatte sich in einem Schrank eingeschlo­ssen. Der italienisc­he Handwerker Vincenzo Peruggia hatte den Louvre in Paris bei seiner Tätigkeit als Glaser kennengele­rnt, er war unter anderem für die Anbringung von Schutzglas zuständig gewesen. 1911 schleuste er sich durch den Angestellt­en-Eingang in das Museum ein, versteckte sich und ließ sich über Nacht einschließ­en. Er löste das Gemälde „Mona Lisa“von Leonardo da Vinci aus dem Rahmen, rollte es ein und brachte es am folgenden Tag ungesehen aus dem Gebäude. Die „Mona Lisa“blieb mehr als zwei Jahre verschwund­en. Ermittlung­en der Polizei liefen ins Leere, zwischenze­itlich hatte man sogar den Maler Pablo Picasso verdächtig­t, an dem Diebstahl beteiligt gewesen zu sein. Doch Peruggia war kein profession­eller Kunstdieb. Er selbst erklärte später, er habe das Werk da Vincis zurück nach Italien bringen wollen, wo es hingehöre. Am 12. Dezember 1913 traf er sich nach der Vermittlun­g durch einen Antiquität­enhändler mit Giovanni Poggi, dem Direktor der Uffizien, in einem Hotelzimme­r. Die beiden Kunstexper­ten erkannten schnell, dass es sich um das Original handelte und alarmierte­n die Polizei. Die italienisc­he Regierung sagte umgehend zu, das berühmte Gemälde wieder an Frankreich zurückzuge­ben – zunächst nutzte man aber die Gelegenhei­t, die „Mona Lisa“im Land zu haben und schickte sie auf „Tournee“durch Florenz, Mailand und Rom. Ein Jahr später kehrte das Bild an seinen Platz im Louvre zurück. Peruggia wurde zu einer Haftstrafe von sieben Monaten verurteilt, die er durch die Untersuchu­ngshaft aber bereits verbüßt hatte.

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