Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Friseure arbeiten vor dem Lockdown bis Mitternacht
Viele Salonbetreiber haben ihre Öffnungszeiten erweitert, um der großen Nachfrage nachzukommen.
DÜSSELDORF (veke/bpa/brab) Friseurbesuche sind ab Mittwoch nicht mehr möglich, 667 Salons in Düsseldorf müssen schließen – mitten im Weihnachtsgeschäft. Viele Friseure berichten von regelrechten Panikaktionen ihrer Kunden nach Verkündung der verschärften Regeln. So sagt Friseurmeisterin Elena Dmitrieva vom Salon Edel, dass ihr Handy am Sonntagabend nicht mehr still stand. Das Resultat: Normalerweise hat sie montags zu, öffnete aber spontan. Von 9 Uhr bis weit nach Ladenschluss wollte sie am Montag und Dienstag arbeiten. Ein Ersatz für das Weihnachtsgeschäft ist das aber nicht. „Der November lief schon schlecht, ich hatte 40 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr. Der Dezember-Umsatz wäre dringend nötig gewesen.“
Endspurt heißt es auch für Nicole Meßner. Sie hatte ihren Salon Tausendschön in Pempelfort am Montag – dem eigentlichen Ruhetag – geöffnet und steht auch am Dienstag von 8 Uhr bis Mitternacht im Laden. „Wir wurden überrannt“, sagt Nicole Meßner. Die Friseurmeisterin geht nicht davon aus, dass sie ihren Salon am 11. Januar wieder öffnen kann. Ihre Mitarbeiter muss sie dann voraussichtlich in Kurzarbeit schicken. „Wir bleiben aber weiterhin positiv.“
Auf die Einnahmen aus dem Weihnachtsgeschäft hatte auch Wilfried Kalinowski, Inhaber von HWM Hairstyling in Kaiserswerth, gehofft, um die Einbußen des Jahres zu kompensieren. Er wolle nun herausfinden, welche finanziellen Hilfen er erhalten kann, sagt er. Der großen Nachfrage versucht Kalinowski mit Sonderschichten nachkommen. „Das ist wirklich eine Herausforderung, da die Kapazitäten in unserem Salon Corona-bedingt noch begrenzter sind als üblicherweise. Wenn mir dann aber eine Kundin sagt, dass es das schönste Weihnachtsgeschenk war, dass sie noch einen Termin erhalten hat, ist das für uns eine große Motivation.“