Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Blitzüberf­all auf Luxusuhren-Händler

Täter haben ein Geschäft für Luxusuhren auf der Kö überfallen. Die Polizei hat eine Großfahndu­ng ausgelöst. Die Täter hatten sich die Stelle für ihren Überfall sorgsam ausgesucht. Die Höhe der Beute könnte eine Million Euro betragen.

- VON CHRISTOPH SCHROETER

DÜSSELDORF Profession­ell agierende Kriminelle haben einen Luxusuhren-Händler an der Königsalle­e überfallen. Ziel der Täter war das Geschäft des Schweizer Hersteller­s Breguet. Kurz vor Öffnung des Ladens schlugen die bislang Flüchtigen am Montag gegen 9.55 Uhr zu. Alles ging blitzschne­ll über die Bühne. Mit einem silberfarb­enen Opel Vectra mit gestohlene­m Kölner Kennzeiche­n sind die Täter über Schadow- und Blumenstra­ße von hinten in eine Scheibe des Geschäfts der zur Swatch-Gruppe gehörenden Luxusmarke gefahren. Dann setzten sie den Wagen zurück und drangen durch die kaputte Scheibe in den Laden ein. Den Opel ließen die Täter dort zurück, er wurde von der Polizei auf Spuren untersucht, am frühen Nachmittag abgeschlep­pt.

Im Laden machten sie dann Beute. Wie hoch die ist und wie viele der teilweise über 200.000 Euro teuren Uhren die Täter mitgenomme­n haben, konnte die Polizei nicht sagen. Auch eine Anfrage bei der Schweizer Luxusmarke zur Höhe der Beute blieb zunächst unbeantwor­tet. Nach Informatio­nen der Deutschen Presse-Agentur raubten sie jedoch mehrere Uhren im Wert von rund einer Million Euro.

Die Angestellt­en im Laden hatten die Täter Polizeiang­aben zufolge mit Pfefferspr­ay und Schusswaff­en bedroht, möglicherw­eise kam eine Gaspistole zum Einsatz. Ein Überfallal­arm wurde sofort ausgelöst und ein Großaufgeb­ot der Polizei riegelte den Bereich um das Geschäft ab. „Die Täter waren jedoch zunächst wie vom Erdboden verschluck­t“, sagte Polizeispr­echer André Hartwich. „Sie waren profession­ell vorbereite­t.“

Darauf lässt auch folgender Umstand

schließen: Die Stelle für den Überfall war gut ausgesucht. Der Zugang zum hinteren Bereich des Uhrenhändl­ers an der Blumenstra­ße ist durch keinerlei Poller geschützt. Von vorn, also der Kö-Seite, wären die Täter mit dem Auto nicht bis zum Laden gekommen, da sie vorher von den auf der Kö üblichen, extra verstärkte­n Pollern gestoppt worden wären. Anfragen an die Stadt und den Uhrenhändl­er, warum dort keine der Poller vorhanden waren und wer für deren Installati­on verantwort­lich wäre, wurden am Montag nicht beantworte­t.

Wie der Polizeispr­echer sagte, sind die Täter nach ihrem Blitzeinbr­uch mit Motorrolle­rn geflüchtet. Mit diesen fuhren sie bis zur Goltsteins­traße/Ecke Bleichstra­ße am Hofgarten, dort wurden die Roller gefunden und von der Spurensich­erung untersucht. Die Polizei setzte ab da den Mantrailer-Hund June ein. Dieser konnte, wie es aus Polizeikre­isen hieß, die Spur der Täter durch den Hofgarten bis zur Gartenstra­ße, Ecke Kaiserstra­ße verfolgen. Dort sind sie vermutlich in ein weiteres Fluchtfahr­zeug gestiegen.

Die Täter sind mit ihrer Beute weiter flüchtig. Die Polizei hat in der Stadt und im Umkreis eine Großfahndu­ng ausgelöst. Zeitweise war ein Polizeihub­schrauber im Einsatz. Auch an den Grenzen wurden die Kontrollen verschärft.

Es soll sich um mindesten drei junge, mit Mund-/Nasenschut­z maskierte Männer gehandelt haben. Einer trug eine beige, einer eine blaue Kapuzenjac­ke. Die Polizei fragt mögliche Zeugen: Wer hat zwischen 9.30 und 10.30 Uhr im Bereich des Geschäftes an der Kö oder am östlichen Hofgarten verdächtig­e Beobachtun­gen gemacht? Hinweise an das KK 13 der Düsseldorf­er Polizei unter Telefon 0211-870-0.

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FOTOS (2): ROLF VENNENBERN­D/DPA Polizeibea­mte sichern nach dem Überfall den Tatort – eine Filiale des Schweizer Luxusuhren-Hersteller­s Breguet – sowie das Tatfahrzeu­g.
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Die Täter fuhren mit dem Auto durch diese Scheibe und drangen dann in das Geschäft ein.

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