Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Das „Großstadtrevier“feiert Premiere
„Weniger Mord und Crime und mehr alltägliche
Arbeit“: So charakterisierte
Hauptdarsteller Jan Fedder einmal das Konzept der Serie „Großstadtrevier“. Während in vielen deutschen Krimireihen Kapitalverbrechen wie Mord, Totschlag, Entführung oder Raub untersucht werden, sind die Streifenwagen des 14. Polizeikommissariats in Hamburg oft mit den kleinen Dingen beschäftigt. Sie ermitteln bei Familienstreitigkeiten, Diebstahl und Verkehrsdelikten, sind aber auch auf dem Hamburger Kiez unterwegs, wo sie sich mit Prostitution, Drogen und Gewalt befassen müssen. Tote gibt es eher selten, Actionszenen sind ungewöhnlich. Die Serie, die zu den langlebigsten des deutschen Fernsehens gehört, wurde zum ersten Mal am 16. Dezember 1986 ausgestrahlt. Fedder war einer ihrer Helden: Er spielte seit Folge 37 den Dirk Matthies und drehte noch kurz vor seinem Tod mit 64 Jahren im Dezember 2019 die letzten Folgen. „Großstadtrevier“wurde in den 1980er-Jahren von dem Regisseur Jürgen Roland erfunden. Zum Konzept, das einfache Streifenpolizisten in den Mittelpunkt stellt, gehört auch die Mitarbeit echter Beamter – viele der Uniformierten, die die Zuschauer in im Hintergrund sahen, waren tatsächlich Angehörige der Hamburger Polizei. Roland war der Ansicht, diese bewegten sich anders als Schauspieler und seien dadurch glaubwürdiger. Auch viele deutsche TV-Stars statteten dem „Großstadtrevier“über die Jahrzehnte einen Besuch ab, darunter Hape Kerkeling, Inge Meysel, Barbara Schöneberger und Ingrid Steeger. Die Serie umfasst aktuell 33 Staffeln mit 452 Folgen. Staffel 34 soll im März 2021 auf Sendung gehen.