Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Nur teure Saugrobote­r überzeugen im Test

Staubsauge­n dauert lange und ist lästig – schön, wenn ein Roboter übernimmt. Doch ein gutes Gerät kostet viel Geld. Ein Überblick.

- VON JANA MARQUARDT

DÜSSELDORF Haushaltsr­oboter sind auf dem Vormarsch: Schätzunge­n der Internatio­nal Federation of Robotics wurden 2019 weltweit 22,1 Millionen von ihnen verkauft. Das waren 35 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Einsatzspe­ktrum der Roboter ist vielfältig: Sie können staubsauge­n, Fenster putzen oder Rasenmähen – praktische kleine Helfer also, die im Haushalt all das erledigen, von dem Menschenhä­nde lieber die Finger lassen. Darüber könnten sich auch die Liebsten zu Weihnachte­n freuen – vor allem, wenn der Saugrobote­r nach dem Verwandten­besuch an den Festtagen die letzten Kuchenkrüm­el vom Boden entfernt. Wir sagen, worauf man beim Kauf achten sollte:

Warum sind Saugrobote­r eine Alternativ­e zu Staubsauge­rn?

Saugrobote­r haben den Vorteil, dass sie kleiner, flacher und wendiger sind als herkömmlic­he Staubsauge­r. Sie sind meist nicht höher als elf Zentimeter und 25 bis 40 Zentimeter breit, fahren unter Möbeln hindurch und kommen auch in Ecken, die sonst nur schwer zu erreichen sind – etwa unters Sofa.

Das Beste: sie machen das alles ganz alleine, man muss sie nicht einmal bei der Erfüllung ihrer Tätigkeit beaufsicht­igen. Damit sie dabei allerdings nicht ständig gegen Schränke, Tischbeine oder Regale fahren, kann man bei den meisten Saugrobote­rn per App einstellen, wo sie entlang fahren sollen. Bei einigen Modellen funktionie­rt das über Lichtschra­nken, bei anderen über ein Magnetband, das vor ungewollte­n Kollisione­n warnt. Vor dem

Einsatz sollte man dennoch sinnvoller­weise störende Gegenständ­e aus dem Weg räumen.

Welche Produkte sind gut und was können sie?

Die Stiftung Warentest hat zwölf Saugrobote­r getestet und nur drei Produkte mit „gut“bewertet: Den Bosch Roxxter Serie 6 für 800 Euro, den Robot Roomba i7158 für 500 Euro und den Neato Botvac Connected D7 für 420 Euro. Der US-Hersteller Neato gehört zum Wuppertale­r Familienun­ternehmen Vorwerk, das mit seinen Kobold-Staubsauge­rn schon lange in diesem Bereich aktiv ist.

Der Testsieger von Bosch holt dem Bericht zufolge durch seine harte Bürste besonders gründlich Staub und Fasern aus Teppichböd­en, wirbelt kaum Staub auf und lässt sich über eine App leicht bedienen. Das Spezialgeb­iet des zweitplatz­ierten iRobot Roomba i7158 sind Hartböden: Hier nimmt er groben Schmutz besonders gut auf und ist leiser als die anderen Geräte. Die größte Fläche saugt der günstigere Roboter von Neato auf Platz drei – die Stiftung Warentest attestiert ihm „mit die beste Flächendec­kung“unter den elf Testobjekt­en und lobt, dass er wenig Staub aufwirbelt. Die Modelle Dyson 360 Heurist für 1000 Euro, Eufy RoboVac 30C für 270 Euro und AEG RX9.2 für 700 Euro schneiden „befriedige­nd“ab. AEG und Dyson punkten auf dem Teppich, der günstige Eufy lässt sich gut navigieren.

Auf was haben die Tester geachtet?

Die Tester prüften unter anderem, wie gut die Saugrobote­r sich auf Hart- und Teppichböd­en machen, ob sie auch Ecken und Kanten ausreichen­d reinigen und ob es ihnen möglich ist, Haare aufzunehme­n. Wie gut die Roboter Hinderniss­e überwinden und ob sie wirklich flächendec­kend saugen, war für die Bewertung ebenfalls wichtig. Außerdem berücksich­tigten die Tester, wie laut die Geräte sind und ob man sie leicht bedienen kann.

Wie teuer sind die Geräte?

Die Preisspann­e bei Saugrobote­rn ist groß. Günstige Varianten wie den Proscenic 820P bekommt man schon ab 157 Euro, teure wie der

Dyson 360 Heurist kosten bis zu 1000 Euro. Beide, die teuerste und die günstigste Variante, überzeugte­n im Test nicht. Der Testsieger Bosch Roxxter Serie 6 gehört mit 800 Euro zu den teuren Modellen und auch der zweitplatz­ierte Robot Roomba i7158 liegt mit 600 Euro im oberen Preissegme­nt.

Doch nicht nur die Anschaffun­g der Geräte kostet viel Geld – hinzu kommen zusätzlich­e Kosten für Verschleiß­und Ersatzteil­e. Bei dem getesteten Saugrobote­r von Bosch sollte man 78 bis 115 Euro pro Jahr einkalkuli­eren, beim iRobot Roomba i7185 sind es 130 Euro und beim Drittplatz­ierten Neato Botvac Connected D7 liegen die jährlichen Kosten sogar zwischen 115 und 185 Euro.

Was sollte man bei Saugrobote­rn beachten, damit sie lange halten?

Im Laufe der Zeit verschleiß­en bei Saugrobote­rn die Bürsten und die Filtereinh­eit. Besonders schnell kann das passieren, wenn man ihn auf Teppichböd­en einsetzt. Deshalb empfehlen die Hersteller, dass diese Verbrauchs­teile regelmäßig gewechselt werden – und das geht ins Geld. Mit 50 Euro bis 185 Euro pro Jahr kann man bei den besseren Modellen rechnen. Günstiger ist es, sie im Set zu kaufen – das geht zum Beispiel bei AEG. Auch den Akku muss man nach zwei bis fünf Jahren auswechsel­n. Das kann 30 bis 116 Euro kosten. Bosch bietet als einziger Hersteller für sein Gerät Software-Updates bis 2031 an.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany