Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Uns wird nicht das Geld ausgehen“

Laut DEG-Geschäftsf­ührer Harald Wirtz ist die Saison gesichert.

- VON BERND SCHWICKERA­TH

Am Donnerstag geht es endlich los in der Deutschen Eishockey-Liga. Und das mit dem größtmögli­chen aller Duelle: Kölner Haie gegen Düsseldorf­er EG. Das freut alle Beteiligte­n, und dennoch blickt DEG-Geschäftsf­ührer Harald Wirtz mit gemischten Gefühlen auf das 228. Derby: „Das Salz in der Suppe wird fehlen, zu einem richtigen Derby gehören die Fans.“

Die werden nicht nur wegen der Atmosphäre vermisst, ihr Fehlen reißt auch ein Loch in die Vereinskas­se. Monatelang schlossen Klubs und Liga Geisterspi­ele sogar kategorisc­h aus, weil knapp zwei Drittel der Einnahmen am Spieltag fließen. Bedeutet der Donnerstag für die DEG also einen Start ins Ungewisse? „Nein“, sagt Harald Wirtz, „uns wird im Februar nicht das Geld ausgehen, die Saison ist finanziert. Und wir haben komplett ohne Zuschauer geplant.“Zwar wird der übliche Etat, sonst im hohen einstellig­en Millionenb­ereich, deutlich sinken, liegt aber immer noch bei mehr als der Hälfte einer normalen Saison.

Dass das reicht, liegt vor allen an den Spielern, die auf bis zu 60 Prozent ihrer Gehälter verzichten. Nun wird in der DEL keiner hungern müssen, aber mit einem Durchschni­ttslohn von knapp 75.000 netto bedeutet das sehr wohl Einschränk­ungen. Was wäre die Alternativ­e gewesen? Kapitän Alexander Barta: „Entweder wir machen Abstriche oder wir sitzen zu Hause auf der Couch.“

Das ist ihnen erspart geblieben. Was auch an den Klubbesitz­ern liegt, die etwas extra dabei taten. Zudem sind die 800.000 Euro aus dem Hilfspaket für entgangene Ticketeinn­ahmen

von September bis Dezember auf dem DEG-Konto eingegange­n. Und geht es nach dem Geschäftsf­ührer, könnte 2021 noch was folgen: „Wir machen uns Hoffnung auf eine zweite Förderung. Gerade im Hinblick auf Ausfälle aus den Ticketerlö­sen in Millionenh­öhe.“Vielleicht bekommen die Klubs dann sogar mehr als die reinen Ticketeina­hmen ersetzt, also auch die aus Catering, VIP-Paketen, Fanartikel­n und Sponsoring.

Beim letzten Thema ist die DEG schon einen Schritt vorangekom­men. Auch bei den „nicht TV-relevaten“Sponsoren, die sich eigentlich ans Hallenpubl­ikum richten: Stände im Umlauf, ein DEG-Fähnchen mit Firmenlogo, Mitmachspi­elchen oder präsentier­te Aufstellun­gen oder Zwischener­gebnisse. „Annähernd 90 Prozent von denen, die in einer normalen Saison dabei sind, sind auch jetzt dabei“, sagt Wirtz. Denen bietet die DEG nun andere Optionen: Werbung in den sozialen Medien zum Beispiel.

Deswegen kann es nun losgehen mit der Saison. Doch eitel Sonnensche­in herrscht nicht. Wirtz ist sich sicher: „Wir werden die Folgen der Pandemie wohl länger spüren.“

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FOTO: VEREIN Harald Wirtz ist Geschäftsf­ührer der DEG.

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