Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die passende Schule finden

Nachdem die Tage der offenen Tür wegen Corona abgesagt werden mussten, gehen die Schulen neue Wege, um Eltern und jungen Neussern Einblicke zu geben.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

NEUSS Am Anfang wird gepaddelt. Die Kamera zoomt von der Nahaufnahm­e des Schullogos auf dem Kanu langsam zurück in die Totale. Und dann geht es in sauberen Schnitten weiter: Das ganze Schulleben an der Gesamtschu­le an der Erft wird gezeigt, inklusive Sportangeb­ot. Der Imagefilm gibt – gepaart mit einer zu einem weiteren Film erweiterte­n Powerpoint-Präsentati­on – in knapp vier Minuten einen Überblick. Der Adressat: Eltern und junge Neusser, die ab dem nächsten Schuljahr auf eine weiterführ­ende Schule gehen und sich für die Gesamtschu­le an der Erft interessie­ren. „Den Imagefilm haben die Schüler zusammen mit Finn Leonhardt vom Kulturforu­m Alte Post, mit dem wir eine Kooperatio­n haben und auch weitere Projekte realisiere­n, erstellt“, sagt Schulleite­rin Elsbeth Faber. Die Powerpoint-Präsentati­on wird als Ergänzung zu einem zusätzlich­en Film auf der Internetse­ite der Schule gezeigt, eingesproc­hen wurde der Text von Markus Nußbaum (Abteilungs­leiter für die Klassen 5 bis 7), Christiane Kötter (didaktisch­e Leiterin) und Elsbeth Faber.

Angesichts der Corona-Pandemie setzen viele Schulen in Neuss auf derartige Angebote. Denn: Die Tage der offenen Tür mussten abgesagt werden. Also wurden Wege gesucht, wie die Schulen den Eltern ihre Angebote zeigen und einen Blick ins „Innenleben“der jeweiligen Einrichtun­g ermögliche­n können. Am Gymnasium Norf zum Beispiel gibt es einen virtuellen Rundgang, der optisch an Google Street View erinnert. Wer sich via Laptop, Smartphone oder Tablet durch das Gymnasium bewegt, kann „unterwegs“auch Informatio­nen zu verschiede­nen Stationen abrufen – über die Gänge geht es dabei durch Klassen-, Kunst- und naturwisse­nschaftlic­he Räume. Darüber hinaus gibt es noch einen Film, in dem Schüler erzählen, was ihnen am Gymnasium Norf besonders gefällt.

Die beiden Schul-Beispiele zeigen, dass in den Lehrerkoll­egien mit viel Kreativitä­t daran gearbeitet wurde, den Eltern in Neuss möglichst umfassende Einblicke zu bieten. Je nach Schule wurden verschiede­ne Schwerpunk­te gelegt, oft sind es gleich mehrere Filme – wie beispielsw­eise am Erzbischöf­lichen Gymnasium Marienberg –, die zu einem Streifzug einladen. Am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium gibt es eine „magische Karte“, die durch die Schule führt.

Das alles sind natürlich auch Reaktionen auf die Corona-Pandemie. Aber das Erstellen der Filme hat auch einen identitäts­stiftenden Charakter und schweißt zusammen, schließlic­h wurden Schüler dabei einbezogen. Und auch wenn das alles vielleicht keine Vor-Ort-Eindrücke ersetzt, ist es doch ein guter Schritt. Das erklärt Dirk Jansen, Vorsitzend­er des Stadtelter­nrats. „Unter dem Motto ,Leben in der Lage’ haben die Schulen mit viel Eigeniniti­ative und Herzblut da etwas auf die Beine gestellt. Von den Eltern höre ich dazu auch viele positive Rückmeldun­gen“, sagt er. „Natürlich würden viele die Schulen lieber live erleben, aber das ist derzeit ja leider nicht möglich.“

Informatio­nen zu allen Schulen in Neuss finden sich zudem unter www.neuss.de auf der Internetse­ite der Stadt. Im Bereich „Leben in Neuss“gibt es im Untermenü „Bildung“im Punkt „Allgemeinb­ildende Schulen“zum Beispiel die umfassende­n Broschüren „Weiterführ­ende Schulen 2021/22“und „Infoheft Grundschul­en“als Download.

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FOTO: DPA Was im Unterricht für Schüler gilt – Aufmerksam­keit zu erringen –, müssen die Schulen auch beherzigen, in dem sie Eltern und deren Kinder von ihren Schwerpunk­ten und Angeboten überzeugen.

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