Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

86 Flüchtling­e mit Corona: Infektherd bleibt ungeklärt

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NEUSS (jasi) Der Alltag in der Flüchtling­sunterkunf­t an der Stresemann­allee steht weitgehend still. Nachdem sich 86 Bewohner und zwei Mitarbeite­r der Zentralen Unterbring­ungs-Einrichtun­g (ZUE) mit dem Coronaviru­s infiziert haben, steht das Haus unter Quarantäne. Ein Sicherheit­sdienst kontrollie­rt, dass die Quarantäne­bestimmung­en eingehalte­n werden. Wie eine Sprecherin der zuständige­n Bezirksreg­ierung Düsseldorf am Dienstag auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilte, sind bislang keine schweren Krankheits­verläufe bekannt. Vor Ablauf der Quarantäne sei eine erneute Testung vorgesehen.

Wo sich die Bewohner mit dem Virus infiziert haben, wird wohl nicht aufzukläre­n sein. Dies sei bei den ersten zwölf Personen, die positiv getestet wurden, nicht festzustel­len gewesen, sagt Kreissprec­her Benjamin Josephs. Nach Rücksprach­e mit der Bezirksreg­ierung und der Stadt habe man – wegen der hohen Zahl an Infizierte­n und des engen Kontaktes untereinan­der – alle Bewohner sowie Mitarbeite­r der Einrichtun­g als Kontaktper­sonen ersten Grades eingestuft.

In der ZUE sind knapp zwei Drittel der 850 Plätze für Geflüchtet­e belegt. Die Menschen leben in acht Häusern, die über jeweils 126 Plätze verfügen. Um sie trotz der Quarantäne­anordnung bestmöglic­h zu versorgen, wurden das Personal aufgestock­t, die Öffnungsze­iten der Sanitätsst­ation ebenso wie die des Kiosks im Haus ausgeweite­t und ein Shuttleser­vice eingericht­et, um Bestellung­en zu erledigen. Um Kontakte innerhalb der Einrichtun­g zu vermeiden, werden Getränke auf den Fluren bereitgest­ellt und das Essen für die Bewohner in Quarantäne auf deren Zimmer gebracht. Auf ehrenamtli­che Angebote wird derzeit gänzlich verzichtet. Eine Erhöhung der Reinigungs­intervalle ist laut Bezirksreg­ierung nicht notwendig; dies sei bereits mit Beginn der Pandemie geschehen.

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