Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Es wächst etwas in Düsseldorf heran
Fortuna hat in diesem Jahr viel dafür getan, an ihrem Image als „launische Diva“zu schleifen. Bleibt alles anders – wann immer es geht, stand man sich selbst irgendwie im Weg. Doch im Endspurt eines Jahres, das auch ohne Fußball niemand gebrauchen konnte, schickt sich der Bundesliga-Absteiger an, endlich den Nachweis seiner Tauglichkeit für gehobene Ansprüche zu erbringen. Der dritte Sieg in Folge, als Fünfter in der Tabelle nur drei Punkte Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz, endlich mal wieder eine Partie ohne Platzverweis und Elfmeter überstanden – und zuvorderst: Fortuna fängt endlich an Fußball zu spielen. Heureka.
Uwe Rösler musste zu seinem Glück bisweilen gezwungen werden. Der Trainer tat sich schwer, die richtige Balance ins Team zu bekommen. Ein paar Bausteine passten nie. Und auch jetzt sitzt nicht alles fest, aber das Gerüst ist so stabil, dass Fehler leichter ausgebügelt werden können.
In einer englischen Woche kann man verdammt viel verlieren oder verdammt viel gewinnen. Fortuna schickt sich an, eine gigantische Bescherung daraus zu machen. Es könnte tatsächlich noch in diesem Kalenderjahr eintreten, womit selbst die Führungsetage des Vereins hinter vorgehaltener Hand nicht gerechnet hatte. Die Schlagdistanz zur Tabellenspitze ist früher erreicht als erhofft. Es ist nun sogar möglich, dass sich Fortuna über den Jahreswechsel schon oben „festsetzt“.
Es wächst offenbar etwas heran in Düsseldorf. Die Mannschaft zeigt erstaunliche Nehmerqualitäten – und kann auch (spielerisch) austeilen. Das ist natürlich auch ein Verdienst des Trainers.