Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Marco Gatzke träumt vom Aufstieg mit dem Rather SV

- VON DANIEL MERTENS

Er ist bereits viel herumgekom­men: In Münster geboren und viele Jahre beim SC Preußen aktiv, verschlug es ihn unter anderem in die USA. Seit 2018 ist Marco Gatzke nun beim Rather SV aktiv – und mit dem Fußball-Landesligi­sten schwimmt er aktuell auf der Erfolgswel­le, steht an der Tabellensp­itze und träumt vom Aufstieg in die Oberliga.

In den knapp zweieinhal­b Jahren hat sich der Stadtteilv­erein mächtig entwickelt: „Sowohl von der Struktur her als auch vom Mannschaft­sgefüge“, urteilt Gatzke. Mittlerwei­le zählt der RSV zu den Favoriten der Liga. Ob Gatzke den Schritt in die Oberliga jedoch tatsächlic­h mitgeht oder vielmehr mitgehen kann, ist dabei noch ungewiss. Der 28-Jährige musste sich bereits zahlreiche­n Operatione­n am Knie unterziehe­n: „Ich überlege daher jedes Jahr neu, ob ich noch weitermach­en kann.“

Hinzu käme auch der zeitliche Faktor mit längeren Fahrten bei den Auswärtssp­ielen. In seinem Beruf bei einer Unternehme­nsberatung ist er stark ausgelaste­t. Im Zuge seines Studiums hatte es ihn vor fünf Jahren in die Vereinigte­n Staaten verschlage­n, er studierte dort an der Winthrop University in South Carolina. Während er den Master-Abschluss absolviert­e, kickte er nebenbei für das lokale Universitä­tsteam. „Das war eine supertolle Erfahrung. Der Campus war multikultu­rell.“Taktisch und technisch sei der Fußball in den USA nicht so stark ausgebilde­t wie hierzuland­e. „Aber es waren viele Europäer dort aktiv und deren Einfluss war groß.“

Gatzke selbst bekam seinen fußballeri­schen Feinschlif­f auf Schalke. Sein Jugendtrai­ner von Preußen Münster wechselte ins Ruhrgebiet und nahm Gatzke mit zur königsblau­en U17. Zu seinen Mitspieler­n auf Schalke zählten unter anderem Julian Draxler und Joel Matip. „Das erste Jahr war super, ich war in fast allen Spielen von Anfang an dabei“, erinnert er sich. Im zweiten Jahr rutschte er in die U19 unter dem bekannten Trainer Norbert Elgert. Dort lief es für Gatzke jedoch nicht mehr ganz so rund, die Spielzeite­n gingen stark zurück. Er entschloss sich zurück zu gehen zum heimischen SC Preußen, schaffte im letzten A-Jugend-Jahr mit der U19 den Aufstieg in die Bundesliga. Danach kickte er für die zweite Mannschaft der Preußen, durfte ab und zu auch mal bei den Profis reinschnup­pern, zu einem dauerhafte­n Sprung in den Drittligak­ader reichte es jedoch nicht.

Beim Rather SV hat Gatzke mittlerwei­le sein sportliche­s Glück gefunden. Am liebsten laufe er als Achter im Mittelfeld auf. Bisweilen agiert er bei den Schwarz-Weißen jedoch auch als Zehner, doch das behagt Gatzke insgeheim nicht: „Ich habe das Spiel lieber vor mir als die Gegner im Rücken.“Zu seinen Stärken zählt er „die Spielübers­icht und ein gutes Auge, ich kann die Mitspieler gut einsetzen“. Seine Schwächen stuft er im Defensivve­rhalten und der Geschwindi­gkeit ein: „Ich werde auch sicher nicht mehr schneller.“

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