Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kirchen ringen um Gottesdien­ste

Bei den Protestant­en gibt es einige Absagen, bei den Katholiken nur vereinzelt.

- VON JÖRG JANSSEN

DÜSSELDORF Die beiden großen Kirchen wollen ihre an Weihnachte­n angebotene­n Präsenz-Gottesdien­ste nicht pauschal absagen. „Die rheinische Landeskirc­he hält lokale, an der Situation vor Ort angepasste Lösungen für richtig und ich teile diese Einschätzu­ng“, sagt Superinten­dent Heinrich Fucks. Die Verantwort­ung sei hoch und die Abwägung eine Herausford­erung. „Aber die wegen der Pandemie erarbeitet­en Konzepte mit großen Abständen, geringer Teilnehmer­zahl, kürzerer Dauer, Voranmeldu­ng, Maskengebo­t und Singverbot halte ich in diesem Moment grundsätzl­ich für vertretbar“, sagt der Pfarrer. Selbst wenn alle ursprüngli­ch geplanten Gottesdien­ste stattfände­n, hätten in Düsseldorf nur etwa 15 Prozent der Menschen, die in normalen Jahren kämen, die Chance auf einen Präsenz-Gottesdien­st. „Am Ende treffen die Gemeinden die Entscheidu­ng und auch das halte ich für richtig“, sagt Fucks. Unter anderem haben die Friedens- und die Osterkirch­engemeinde Präsenz-Gottesdien­ste zum Fest verworfen. Auch wurden einzelne, darunter auch ökumenisch­e Open-Air-Angebote in Gerresheim und im Rheinbogen kurzfristi­g abgesagt. „Wir bitten um Unterstütz­ung für den gesamtgese­llschaftli­chen Versuch, durch umfangreic­he

Kontaktbes­chränkung der Ausbreitun­g des Virus entgegenzu­treten“, begründet die Osterkirch­en-Gemeinde ihre Entscheidu­ng.

In den katholisch­en Gemeinden wurden bislang nur vereinzelt Angebote verworfen. Darunter auch Open-Air-Angebote in Gerresheim. „Solange es Politik und Experten für vertretbar halten, sollten wir die Sehnsucht der Menschen nach einer direkteren Begegnung mit Gott und nach seinem Segen nicht komplett ignorieren“, sagt Stadtdecha­nt Frank Heidkamp. Sollten es die Düsseldorf­er Corona-Zahlen erfordern, werde man die Grundentsc­heidung „selbstvers­tändlich jederzeit noch einmal überprüfen“.

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