Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fraktionen auf Distanz zur AfD

Nach dem Vorfall in der BV6 erklären sich CDU, Grüne, SPD und FDP.

- VON ARNE LIEB

DÜSSELDORF Die Politiker der Bezirksver­tretung 6 haben einen Aufruf mit dem Mitglied der AfD unterschri­eben – aus Sicht der Ratsfrakti­onen war diese Premiere ein unglücklic­her Einzelfall. Von den Ratsfrakti­onen von CDU, SPD, Grüne und FDP hieß es am Mittwoch auf Nachfrage, man halte an dem Grundsatz fest, dass es keine politische Zusammenar­beit mit der AfD gebe. Der Vorfall sei ein Versehen gewesen – das wohl auch passierte, weil viele Mitglieder gerade neu gestartet seien, heißt es übereinsti­mmend. Am Abend gingen auch die Bezirksver­treter gemeinsam auf Distanz.

Die Bezirksver­tretung hatte einen Appell an Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) gerichtet, dass die Jugendberu­fshilfe in Rath bleiben soll. Zu den Unterzeich­nern gehörte auch der Vertreter der AfD.

Nachdem der Vorfall publik geworden war, schalteten sich am Mittwoch die Ratsfrakti­onen ein. Der Vorsitzend­e der CDU-Fraktion, Rolf Tups, spricht von einem Versehen. Die Position der CDU ändere sich nicht. „Es gibt keine Zusammenar­beit mit der AfD.“SPD-Fraktionsc­hef Markus Raub sieht den Fehler bei CDU-Bezirksbür­germeister­in Birgit Schentek. „Das Schreiben war so nicht abgestimmt.“FDP-Fraktionsc­hef

Manfred Neuenhaus sagt, den FDP-Vertretern sei nicht klar gewesen, dass auch die AfD angefragt wird. Norbert Czerwinski (Grüne) spricht ebenfalls von einem Missverstä­ndnis. „Das sollte nicht nochmal passieren.“

Die vier genannten Fraktionen der Bezirksver­tretung sowie der fraktionsl­ose Lothar Daxenberge­r erklärten am Abend in einer Stellungna­hme, mit Vertretern von Parteien, „die sich wie die AfD gegen die freiheitli­ch-demokratis­che Grundordnu­ng und die Menschenre­chte stellen“, könne es keine Zusammenar­beit geben. „Eine Zusammenar­beit mit Vertreter*innen der AfD schließen wir in jeder Form aus.“

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