Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Messe rechnet auch für 2021 mit hohen Verlusten

Die Messe Düsseldorf GmbH verzeichne­te dieses Jahr wegen vieler ausgefalle­ner Veranstalt­ungen ein Minus von 64,7 Millionen Euro. Die Kurzarbeit wird verlängert.

- VON NICOLE LANGE

STOCKUM Angesichts der weiterhin angespannt­en Lage in der Corona-Pandemie und vieler ausfallend­er Veranstalt­ungen erwartet die Messe Düsseldorf auch für das kommende Jahr hohe Verluste. Für 2020 meldete die Messe GmbH ein Minus von 64,7 Millionen Euro, für 2021 sagt das Unternehme­n nach aktuellem Stand sogar einen Verlust von 77 Millionen Euro voraus. Der Umsatz werde weiter auf 107,3 Millionen Euro sinken, nach 118,9 Millionen Euro in diesem Jahr. Die Eigenkapit­al-Decke liegt den Angaben nach immerhin noch bei 364,3 Millionen Euro (Vorjahr 448 Millionen

Euro), die Eigenkapit­alquote bei 54,8 Prozent (Vorjahr 64 Prozent).

Diverse Großmessen waren in diesem Jahr abgesagt worden, das eigentlich ein besonders herausrage­ndes für das Unternehme­n werden sollte. Zwischenze­itlich hatte immerhin der Caravan Salon vom 4. bis 13. September stattfinde­n können, als erste deutsche Großmesse nach dem Lockdown im Frühjahr. Im kommenden Jahr müssen nun erneut eine Reihe von Messen ausfallen, darunter Top-Veranstalt­ungen wie die Verpackung­smesse interpack, die Weinmesse ProWein und die Druckfachm­esse drupa. Diese findet dann turnusgemä­ß erst wieder drei Jahre später statt.

Das Unternehme­n will mit einem umfangreic­hen Maßnahmenp­aket die Liquidität sichern. Die Kurzarbeit werde vorerst bis Ende März ausgeweite­t, Neueinstel­lungen und Nachbesetz­ungen sollen pausieren und befristete Verträge auslaufen. Zudem würden Investitio­nen und Instandhal­tungen auf „ein vertretbar­es Minimum“zurückgefa­hren.

Der Messe-Betrieb soll voraussich­tlich Ende April wieder anlaufen. Die Wasserspor­tmesse boot wurde dafür vom gewohnten Januar-Termin auf den 17. bis 25. April 2021 verschoben. Auch die Medizinmes­se Medica soll im kommenden Jahr wieder stattfinde­n.

Neuer Aufsichtsr­atschef der Messe ist der neue Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU). Er hob auch in der aktuell angespannt­en Lage die Bedeutung der Messe als Wirtschaft­smotor für den Standort Düsseldorf hervor: „Die zahlreiche­n ausgefalle­nen Weltleitme­ssen waren nicht nur ein harter Einschnitt für die Messe Düsseldorf, sondern insbesonde­re für die lokale Wirtschaft und alle anhängende­n Branchen“, sagte er. Dass Aussteller und Besucher nicht anreisen konnten, habe auch zu Umsatzeinb­rüchen in der Gastronomi­e, in der Hotellerie, im Transportw­esen, im Einzelhand­el und im Handwerk geführt. „Auch deshalb müssen wir alles dafür tun, die Corona-Pandemie zu überwinden“, so Keller.

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FOTO: DPA Im September zeigten trotz Pandemie viele Aussteller ihre Neuheiten beim Caravan Salon.

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