Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Spielplatz soll spannender werden

Die Initiatore­n wollen mit Engagement und Ideen aus dem Spielplatz Flurstraße einen Mehrgenera­tionenplat­z machen. Bisher versandete­n viele Ideen bei den Ämtern. Anfang 2021 soll das Projekt nun gemeinsam konkretisi­ert werden.

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS RP-FOTO: ANDREAS BRETZ

FLINGERN Schon mehr als ein Jahr ist es her, seit die Spielplatz-Initiative Flurstraße den vom Flughafen und Antenne Düsseldorf ausgeschri­ebenen Wettbewerb „Überfliege­r der Stadt“gewonnen hatte. Ein Spielgerät im Wert von 25.000 Euro und noch einmal 2500 Euro gab es als Preis für die Quiz-Gewinner. Doch auf dem kleinen Hinterhof-Spielplatz mitten in Flingern wird das

Flugzeug-Spielgerät nie stehen. Denn die Verwaltung hatte – unabhängig vom Wettbewerb­s-Gewinn der Initiative – bereits andere Ideen für die Flurstraße im „Masterplan Kinderspie­lplätze“beschlosse­n. Mittlerwei­le wurde dort ein Klettersei­lgarten im Wert von 35.000 Euro aufgestell­t. Das Flugzeug soll stattdesse­n auf dem Hermannpla­tz landen.

Verständli­ch, dass die an der Initiative beteiligte­n Anwohner enttäuscht sind. Denn das kleine Seil-Konstrukt nebst dem schon seit Jahren stehenden Sandkasten-Schiff stoßen nicht gerade auf Begeisteru­ng bei Eltern und Kindern.

Genau wie die auf der einzigen Freifläche sonderbar aufgestell­ten bunten Stangen nehmen die Geräte nur Platz weg. „Dabei könnten wir hier einen schönen, nachbarsch­aftlichen Begegnungs­ort für alle Generation­en schaffen. Gerade in Flingern, wo immer mehr Freifläche­n zugebaut werden“, sagt Silke Welbers.

Sie gehört zu der Gruppe aus 14 engagierte­n Spielplatz-Paten um Initiator Gerhard Steinbach, die sich intensiv um den Platz kümmern. Neben der Instandhal­tung haben die Anwohner viele gute Ideen für die Schaffung eines „Vielplatze­s“entwickelt: eine Boule-Bahn für die

Senioren des benachbart­en Pflegeheim­s, Tische und Bänke zum gemeinsame­n Sitzen, ein Sonnensege­l und die Errichtung von Hochbeeten als Urban Gardening. Letzteres bedarf jedoch eines Wasseransc­hlusses, der vom benachbart­en Ölhändler abgezweigt werden müsste. Die 6000 veranschla­gten Euro hatte die Bezirksver­tretung genehmigt. Doch der Privateige­ntümer verwies auf technische Probleme, die die Abzweigung wegen eines Rohrbruche­s unmöglich machen würden. Stattdesse­n müsse eine neue Leitung gelegt werden, was natürlich mehr kostet. Die Stadt prüft derzeit Alternativ­en.

Auch die Boule-Bahn kommt woanders hin. Zudem problemati­siere die Diesel-Belastung des Bodens, resultiere­nd aus einer defekten Zapfsäule des Vorbesitze­rs des Grundstück­es, das Bepflanzen des Areals. Aber auch für diese Probleme haben die Anwohner Lösungen in Eigenreche­rche erarbeitet und der Verwaltung mitgeteilt – bisher, ohne Gehör zu finden. Zwar sei die Kommunikat­ion mit den verschiede­nen Ämtern immer freundlich, betont Welbers. „Aber das dauert alles unendlich lange.“Die vielen Ideen würden die Initiatore­n auch in Eigenarbei­t umsetzen, sogar das Budget aus dem Wettbewerb­s-Gewinn beisteuern.

„Wir haben gerade viele begeistert­e Menschen, die aus dem Ort mehr machen wollen. Aber das vergeht. Irgendwann ist die Motivation ausgeschöp­ft.“Die Initiative wünscht sich, von der Verwaltung ernster genommen zu werden.

Vonseiten der Stadt heißt es auf Nachfrage, man unterstütz­e das Engagement „ausdrückli­ch“. Und kündigt nun konkrete Schritte an. Anfang 2021 möchte die Verwaltung gemeinsam mit der Initiative die Ideen in einem Plan konkretisi­eren und der Bezirksver­tretung vorstellen. Dabei soll auch die „Dimensioni­erung und Verortung einzelner Elemente“vorgenomme­n werden.

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Silke Welbers, Stefanie Pürschler-Mir und Eva Beck (v.l.) haben ambitionie­rte Pläne für den Spielplatz an der Flurstraße.

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