Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die Intensivbe­tten in Neuss sind knapp

- VON CAROLIN STRECKMANN

NEUSS Um 8 Uhr am Mittwochmo­rgen gab es im Rhein-Kreis Neuss kein freies Intensivbe­tt mehr. Das berichtet Andreas Kremer, Klinikmana­ger im Lukaskrank­enhaus. Dabei handele es sich aber nur um eine Momentaufn­ahme, die Zahl der freien Betten verändere sich stetig. Am Nachmittag zeigte das Divi-Intensivre­gister für den Rhein-Kreis neun freie von insgesamt 91 zur Verfügung stehenden Intensivbe­tten an.

„Die Infektions­zahlen steigen aktuell stark“, sagt Kremer. „Noch ist die Situation hier im Lukaskrank­enhaus händelbar, wir haben immer noch freie Betten.“Um die Kapazitäte­n möglichst frei zu halten, werden planbare Operatione­n nun verschoben. NRW-Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann erklärte am Dienstag in Düsseldorf, von einer Triage sei man in Nordrhein-Westfalen noch weit entfernt. Kremer dazu: „Es ist richtig, dass wir keine Triage durchführe­n. Ob wir davon weit entfernt sind, kann ich nicht sagen. Ich sehe, dass sich die Situation im Rhein-Kreis zugespitzt hat. Ausschließ­en kann ich es nicht.“

Noch sehe er aber einige Optionen, ergänzt Kremer. Das Lukaskrank­enhaus verfüge über eine Not-Intensivst­ation mit bis zu acht zusätzlich­en Betten. „Die haben wir momentan noch nicht in Betrieb“, so Kremer.

Daneben werden Verlegunge­n und Übernahmen von Patienten durch andere Krankenhäu­ser organisier­t, wenn eine Einrichtun­g an ihre Grenzen stößt. Darauf verweist auch Christian Herrmanny, stellvertr­etender Sprecher der St.-Augustinus-Gruppe. „Heute zeigt sich die Lage angespannt“, sagte er am Mittwoch. „Das Johanna-Etienne-Krankenhau­s verzeichne­t einen deutlichen Anstieg an Covid19-Patienten.“Insbesonde­re seien das Personen, die nicht intensiv-medizinisc­h behandelt werden müssen. Dennoch spricht auch Hermanny von knappen Kapazitäte­n. „Es ist weniger eine Betten- als eine Personalfr­age“, ergänzt er.

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