Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Was Adam Fischer zu Beethoven zu sagen hat

In einem Podiumsges­präch beschäftig­te sich der Chefdirige­nt der Düsseldorf­er Symphonike­r mit wichtigen Fragen rund um den großen Klassiker.

- VON WOLFRAM GOERTZ

DÜSSELDORF Anfangs hieß es, er habe ja kaum Zeit, sei so beschäftig­t, er dirigiere an allen großen Häusern dieser Welt. Man möge sich damit anfreunden, dass Adam Fischer, der auch in Wien, Bayreuth, London und New York am Pult steht, nur sehr eingeschrä­nkt mit den Düsseldorf­er Symphonike­rn arbeiten könne.

Das hat sich geändert, Fischer liebt die Symphonike­r, sie lieben ihn, das Publikum ist begeistert, und die Arbeit macht hörbar Vergnügen. Das wiederum ist auch für Fischer eine schöne Motivation, jenseits der Konzerte innovative Formate zu entwickeln.

Jetzt auch wieder: Er hat einen „Geburtstag­stalk“für Ludwig van Beethoven kreiert und als Gesprächsp­artner Anselm Cybinski auf die Bühne gebeten, einen kompetente­n Kulturjour­nalisten, der zugleich Intendant der Niedersäch­sischen

Musiktage ist. Auf der Bühne des Mendelssoh­n-Saals haben sie sich über den Komponiste­n und sein Werk unterhalte­n. Überschrif­t: „Wie jetzt, Adam?“Das Gespräch behandelt Fragen, die die beiden dem Meister selbst gerne gestellt hätten. In dem kurzweilig­en und hochintere­ssanten Gespräch sind unterschie­dliche Beethoven-Interpreta­tionen genauso Thema wie Orchesterg­rößen oder historisch­e Aufführung­spraxis.

Dem Dirigenten ist es enorm wichtig, die großen Werke des Repertoire­s immer wieder neu zu entdecken – auch und besonders jene Klassiker, von denen wir glauben, sie bereits gut zu kennen. Gerade bei Beethoven treiben Fischer seit jeher viele Fragen der Interpreta­tion um. Welche Tempi hätte der Komponist gewählt, wenn er seine Werke selbst öfter hätte hören können? Wie kann man zusammen mit Musikern, die Beethoven zum 1000. Mal spielen, noch Spontaneit­ät erzeugen? Gemeinsam mit Cybinski geht Fischer in dem knapp einstündig­en Geburtstag­stalk, der jetzt in der Tonhalle als Video aufgezeich­net wurde, diesen und anderen Fragen auf den Grund.

„Wie jetzt, Adam? – Was wir Beethoven gerne gefragt hätten“ist auf dem Youtube-Kanal der Tonhalle veröffentl­icht und bleibt weiterhin online abrufbar.

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FOTO: TONHALLE/DIESNER Adam Fischer (r.) und Anselm Cybinski im Talk. Info

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