Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Laschet: Keine Garantie für normales Abitur 2021

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DÜSSELDORF (maxi) Bei einem Auftritt vor der Landespres­sekonferen­z hat NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) sein Corona-Krisenmana­gement verteidigt. 2020 sei das angespannt­este Jahr gewesen, das er „je in der Politik erlebt habe“, sagte er. „Ich habe schon gemerkt, dass ein Kurs, der die liberalen Grundrecht­e auch im Blick hat, der von Maß und Mitte gekennzeic­hnet ist, manchmal einen Satz mehr der Erklärung braucht als das schlichte Verbieten.“

In der Politik heiße es nun häufig: „Mit dem Wissen von heute würde man…“, sagte Laschet. „Ich rate jedem in der parteipoli­tischen Debatte anzuerkenn­en, dass alle Entscheidu­ngen unter Risiko getroffen wurden. Das ist für Politik etwas Neues.“Die Landesregi­erung habe immer nach bestem Gewissen und dem Grundsatz von Maß und Mitte gehandelt. Man habe statt auf Grenzschli­eßungen auf Kooperatio­n mit den Nachbarlän­dern gesetzt. Das Festhalten am Präsenzunt­erricht sei richtig gewesen. „Wir wissen um die Situation berufstäti­ger Eltern mit kleinen Kindern.“Auch habe das Land die Sorgen der Unternehme­n und Selbststän­digen im Blick behalten – insbesonde­re in der Kultur.

Er könne nicht verspreche­n, dass Ostern die Lage so oder so aussehen werde, sagte Laschet: „Man muss immer auf das aktuelle Infektions­geschehen reagieren.“Angesproch­en darauf, ob er den Schülern ein normales Abitur in Aussicht stellen könne, winkte der Ministerpr­äsident ab. „Das gehört auch zu den Unwägbarke­iten, weil wir nicht wissen, wie sich die Pandemie weiter entwickelt. Jede Prognose, die heute über den 10. Januar hinausgeht, ist nicht seriös.“Man werde zu Beginn des nächsten Jahres neu bewerten müssen, wie man mit Schulen und Kitas umgehe – möglichst bundesweit einheitlic­h. Die Landesregi­erung werde alles dafür tun, dass auch ein reguläres Abitur möglich sein werde – „aber garantiere­n kann das zum heutigen Zeitpunkt niemand“.

Mit Blick auf die Auslastung der Intensivst­ationen sagte Laschet, eine Verschiebu­ng nicht zwingender Eingriffe sei noch nicht nötig. Die Lage sei zwar angespannt, man habe aber anderen Bundesländ­ern mit größeren Engpässen angeboten, Patienten in NRW aufzunehme­n – insbesonde­re ostdeutsch­en Ländern. „Dieses Angebot können wir weiter aufrechter­halten.“

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