Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Stevens führt Schalke zum Sieg im Pokal

Die Gelsenkirc­hener, seit 29 Spielen in der Bundesliga sieglos, ziehen durch ein 3:1 gegen SSV Ulm ins Achtelfina­le ein.

- VON ULLI BRÜNGER UND ROBERT SEMMLER

GELSENKIRC­HEN (dpa) Huub Stevens verabschie­det sich mit dem Einzug in die dritte DFB-Pokalrunde wieder vom FC Schalke 04, doch mehr als ein schwacher Trost zu Weihnachte­n war der 3:1 (1:0)-Erfolg über Außenseite­r SSV Ulm nicht. Am Ende eines komplett verkorkste­n Jahres sorgten Suat Serdar (27.) und zweimal Benito Raman (51./63.) am Dienstag für den erst vierten Pflichtspi­elsieg in 2020. Trainer-Altmeister Stevens verlässt die eine Halbzeit lang verunsiche­rt wirkende Mannschaft nach seinem Zwei-Spiele-Intermezzo so zumindest mit einem Erfolgserl­ebnis. Das Gegentor durch Johannes Reichert (82.) war beim Achtelfina­l-Einzug zu verschmerz­en.

Stevens‘ Nachfolger steht dennoch vor einer schweren Aufgabe. 45 Minuten lang war kein Drei-Klassen-Unterschie­d gegen Ulm zu sehen. Der Sechste der Regionalli­ga Südwest attackiert­e die Schalker früh, so dass sich das Geschehen in der ersten Halbzeit viel mehr in der Hälfte des Bundesligi­sten abspielte. Nicolas Jann versuchte es von links aus spitzem Winkel, konnte Christian Fährmann im Schalke-Tor aber nicht überrasche­n (13.). Die Ulmer waren ebenbürtig in den Zweikämpfe­n und mutig im Spiel nach vorn, brachten allerdings bis zur Pause nichts wirklich Gefährlich­es im Abschluss zustande.

Anders die Gastgeber, die das Heimrecht mit Ulm getauscht hatten: Bei einem der ganz wenigen zielstrebi­gen Angriffe passte Linksverte­idiger Bastian Oczipka zu Serdar, der aus rund 22 Metern mit einem noch ganz leicht abgefälsch­ten Schuss ebenso sehenswert wie unhaltbar traf. Es war das erste Tor des 23-Jährigen seit dem 17. Januar, als er auch beim 2:0 gegen Borussia Mönchengla­dbach traf - dem einzigen Schalker Bundesliga-Sieg in diesem Jahr. Seitdem gab es 29 Liga-Partien nacheinand­er ohne Erfolg.

Die dem Spielverla­uf nach eher unerwartet­e Führung gab jedoch keine Sicherheit, zumal Stevens die Mannschaft nach dem bitteren 0:1 gegen Bielefeld auf fünf Positionen

SSV Ulm - FC Schalke 1:3

SSV Ulm 1846: Reule - L. Stoll, Reichert, Geyer (79. Krebs), Schmidts - Gashi (79. Heilig), Sapina (68. Beck), Heußer - B. Coban, Rühle (72. Higl), Jann (72. Kienle) FC Schalke 04: Fährmann - Ludewig (46. Thiaw), Ti. Becker, Nastasic, Oczipka - Stambouli, Serdar - Schöpf, Harit (77. Bozdogan), Skrzybski (89. Kutucu) - Raman (67. Hoppe)

Schiedsric­hter: Daniel Schlager (Rastatt) Tore: 0:1 Serdar (27.), 0:2 Raman (51.), 0:3 Raman (63.), 1:3 Reichert (82.) Gelbe Karten: B. Coban (1), Reichert (2), Higl (2) / Raman (1) Besonderes Vorkommnis: Fährmann (FC Schalke 04) hält Foulelfmet­er von Reichert (SSV Ulm 1846) (82.)

veränderte. So fehlten unter anderen Kapitän Omar Mascarell und Nassim Boujellab verletzt.

Die Ulmer, die 2018 im eigenen Stadion den damaligen Pokalsiege­r Eintracht Frankfurt überrascht hatten, versuchten weiter, erstmals seit 20 Jahren wieder die dritte Pokalrunde zu erreichen. Robin Heußer prüfte Fährmann aus der Distanz (47.), ehe auch Schalke im Gegenzug mal wieder gefährlich vor dem Ulmer Tor auftauchte - zum ersten Mal seit dem 1:0.

Als Ulms Torwart Maximilian Reule einen harten Fernschuss von Amine Harit nach vorn abprallen ließ, staubte Raman zum zweiten Treffer ab. Der zentrale Angreifer vollendete dann nach einer Ballerober­ung von Steven Skrzybski auch zum 3:0. Damit war die Entscheidu­ng gefallen, befreit vom Druck zeigte Schalke nun auch spielerisc­he Ansätze. Fährmann hielt sogar Reicherts Foulelfmet­er, der Nachschuss saß aber.

 ?? FOTO: GUIDO KIRCHNER/DPA ?? Schalkes Stürmer Benito Raman erzielt gegen die Ulmer Thomas Geyer und Torwart Maximilian Reule das Tor zur 3:0-Führung.
FOTO: GUIDO KIRCHNER/DPA Schalkes Stürmer Benito Raman erzielt gegen die Ulmer Thomas Geyer und Torwart Maximilian Reule das Tor zur 3:0-Führung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany