Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Altenheime werben bei Pflegepers­onal fürs Impfen

- VON VERENA KENSBOCK UND UWE-JENS RUHNAU

DÜSSELDORF Die Stadt rechnet am kommenden Sonntag nun mit mehr Impfdosen als zunächst angenommen. Statt der bislang erwarteten 700 Dosen von Biontech/Pfizer sollen jetzt 4200 Impfgaben ausgeliefe­rt werden. Sie sollen in den Altenpfleg­eheimen verimpft werden, und zwar an die Bewohner und das Personal gleicherma­ßen. In Düsseldorf gibt es 52 Einrichtun­gen mit knapp 5000 Plätzen. Pro Person sind zwei

Impfungen zu kalkuliere­n, die zweite Gabe erfolgt drei Wochen nach der ersten.

Koordinier­t werden die Einsätze im Düsseldorf­er Impfzentru­m, das in der Arena untergebra­cht ist. Geimpft werden wird dort jedoch erst im neuen Jahr. Der Vorsitzend­e der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g (KV) in Düsseldorf, der Holthausen­er Hausarzt Andre Schumacher, rechnet frühestens ab dem 4. Januar damit. Rund 25 Ärzte stünden für Impfeinsät­ze bereit, darunter auch einige der Mediziner, die auf Honorarbas­is

in den mobilen Testteams aktiv sind. 65.000 Düsseldorf­er sollen in der ersten Welle geimpft werden, heißt es aus dem Krisenstab. Dazu gehören alle Über-80-Jährigen, Bewohner von Seniorenhe­imen sowie das Personal in der stationäre­n und ambulanten Altenpfleg­e.

Hier ist offenbar noch Überzeugun­gsarbeit bei der Impfbereit­schaft zu leisten. Von mehreren Insidern der Gesundheit­swirtschaf­t in der Landeshaup­tstadt ist zu hören, nur rund die Hälfte des Personals sei bereit, sich jetzt impfen zu lassen. Die

Einrichtun­gen haben Einverstän­dniserklär­ungen an die Angestellt­en verschickt. In den Häusern der Diakonie liege die Rücklaufqu­ote bisher bei 30 bis 50 Prozent, sagt Sprecher Christoph Wand. „Wir werden nicht auf 100 Prozent kommen, gehen aber von einer höheren Impfbereit­schaft aus“, sagt Wand. Die Zeit für die Rückmeldun­gen sei bislang noch zu kurz, viele Mitarbeite­r seien rund um die Feiertage im Urlaub. Wie die Diakonie will auch die Caritas in ihren Einrichtun­gen fürs Impfen werben. „Für uns sind die Impfungen

unserer Mitarbeite­r in den Caritas-Altenzentr­en von zentraler Bedeutung“, sagt Caritas-Direktor Henric Peeters. Darum habe man eine interne Impfkampag­ne gestartet. „Wir müssen intensiv informiere­n, aufklären und motivieren, sich impfen zu lassen – nur so können wir längerfris­tig einen Schutz unserer Bewohner erreichen.“An der Uni-Klinik wurde am Dienstag im täglichen Lage-Rundschrei­ben über die Impfungen informiert, ein Impfzentru­m für die Belegschaf­t ist angekündig­t.

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FOTO: MICHAEL LÜBKE Das Hochhaus der Stadtspark­asse an der Berliner Allee: In der Zentrale werden 260.000 Girokonten verwaltet.

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