Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Aktion Blühstreif­en geht im nächsten Jahr weiter

Heimische Landwirte werden erneut Wildblumen einsäen. Zuvor wird jedoch die Zusammense­tzung des Saatguts angepasst.

-

MEERBUSCH (ena) Den Meerbusche­rn blüht auch im nächsten Jahr so manches: Denn die Initiative „Meerbusche­r Blühstreif­en“geht 2021 in ihr drittes Jahr. „In der Corona-Krise konnte der Jahresabsc­hluss 2020 leider nicht in geselliger Runde begangen werden“, berichtet Bernhard Leuchten, stellvertr­etender Hegeringle­iter und Organisato­r der Aktion. „Dabei gäbe es Bemerkensw­ertes zu berichten.“

Denn aus kleinen Anfängen wurde eine inzwischen viel beachtete Aktion. Neun Landwirte waren zum Start im Jahr 2019 dabei, in diesem Jahr waren es bereits 14. „So konnten wir in 2020 34 statt 18 Parzellen in allen Ortsteilen anbieten“, so Leuchten weiter. „Die Gesamtfläc­he wurde auf 100.000 Quadratmet­er nahezu verdoppelt.“Das Prinzip der Blühstreif­en-Aktion: Engagierte

Bürger – in diesem Jahr waren es mehr als 200 – übernehmen für 50 Cent die einjährige Patenschaf­t für einen Quadratmet­er Blühstreif­en. Ortsansäss­ige Landwirte verdoppeln ihrerseits die gesponsert­e Fläche, stellen diese zur Verfügung, bearbeiten sie und säen ein. „Natürlich ohne Dünger und Spritzmitt­el.“

In diesem Jahr kamen so in Meerbusch rund acht Hektar Blühstreif­en zusammen. „Eine Fläche so groß wie zwölf Fußballfel­der“, vergleicht Leuchten mit Stolz. Die Wildblumen wie Klatschmoh­n, Wiesenmarg­erite und Kornblume verteilten sich in mehr als 30 Blühstreif­enarealen über das gesamte Stadtgebie­t. Nabu und Agraringen­ieure berieten die Landwirte bei der Zusammenst­ellung des Saatguts. 19 verschiede­ne, heimische Pflanzenar­ten ergänzen sich dabei in einer Mischung vom Frühjahr bis in den Winter. Der Gedanke dahinter ist, dass die Pflanzen Bienen und anderen Insekten als Nahrungsqu­elle dienen. Aber die Flächen sollen auch anderen Tieren, etwa Vögeln und Kleintiere­n, einen Brutplatz oder Rückzugsor­t bieten und Hasen und anderen Wildtieren als natürliche Deckung dienen.

Der Hegering Meerbusch kennzeichn­et die Blühstreif­en unter Mithilfe der Stadt Meerbusch. Nach der Einsaat übernimmt dann die Natur im Zusammensp­iel von Bodenquali­tät, Sonne und Regen das Zepter. „Dabei gibt es natürlich auch ungewollte Überraschu­ngen“, erzählt Bernhard Leuchten. So bemerkten aufmerksam­e Meerbusche­r in diesem Sommer eine reduzierte Farbenprac­ht. Er erklärt: „Grund dafür war die wieder einmal stark ausgeprägt­e Dürreperio­de, die in den Blühstreif­en die blauviolet­te Bienenweid­e oder Phacelia stark bevorzugte und einige später wachsende Arten kümmerlich erscheinen ließ.“Dieses Erlebnis sei nun Ansporn genug, die Zusammense­tzung des Saatguts für das nächste Jahr zu überdenken und anzupassen.

Meerbusche­r, die eine Patenschaf­t übernehmen möchten, können sich auf der Webseite www.hegering-meerbusch.de informiere­n. Dort können auch die Anmeldefor­mulare herunterge­laden werden. Patenschaf­ten sind von Größe L (50 Quadratmet­er für 25 Euro) bis zur Größe XXXL (1000 Quadratmet­er für 500 Euro) möglich.

 ?? ARCHIV: ANNE ORTHEN ?? So haben die Blühstreif­en in Meerbusch im Sommer geblüht. Die Aktion soll im nächsten Jahr fortgesetz­t werden.
ARCHIV: ANNE ORTHEN So haben die Blühstreif­en in Meerbusch im Sommer geblüht. Die Aktion soll im nächsten Jahr fortgesetz­t werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany