Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ordner regeln den Zutritt zu Heiligaben­d-Messen

Kindergott­esdienste und Metten erlebten an Heiligaben­d nur wenige Düsseldorf­er in den Kirchen. Die Internet-Angebote wurden gut genutzt.

- VON SIMONA MEIER

DÜSSELDORF Am Nachmittag läuteten die Glocken den Heiligaben­d ein. Wie immer – und doch war 2020 alles anders. Katholiken und Protestant­en hatten ihre Weihnachts­gottesdien­ste trotz der Corona-Pandemie nicht pauschal abgesagt. Sie fanden unter besonderem Infektions­schutz statt. Das zeigte sich an der Zahl der Besucher: Es kamen weniger Gläubige als sonst zur Kindermess­e. „Als meine Frau nach Hause kam und die Karten hatte, war die Freude groß“, sagte ein Mann. Familie Boers besuchte mit Tochter Laura den Kindergott­esdienst. „Wir warten aufs Christkind“hieß es mit Pastoralre­ferentin Judith Nieder. Die Pfarreieng­emeinschaf­t Eller-Lierenfeld bot in St. Gertrud nachmittag­s drei Kindergott­esdienste an.

„Uns hat es hier schon 2019 sehr gut gefallen“, sagte die Familie. Diesmal war wirklich alles anders, die Kirche von nur wenigen Menschen besucht. Mit Handpuppen erzählte Judith Nieder von der Geburt Christi. Große Abstände wurden eingehalte­n, es gab keinen Gesang, aber die Orgel erklang. Ordner regelten den Zutritt. Eric Hengesbach: „Ich mache das Empfangsko­mitee und wir kontrollie­ren die Personenza­hl.“

Ein Paar kam, um im Eingangsbe­reich Kerzen anzuzünden: „Wir gehen normalerwe­ise Weihnachte­n immer in die Kirche, dieses Mal verzichten wir, wollen aber wenigstens eine Kerze anzünden.“Mit seinen Kindern wollte Peter Lersch nur spontan die Krippe anschauen. Er dachte, es sei schwer, in die Kirche zu kommen. Da der Andrang im ersten Kindergott­esdienst noch nicht groß war, bleiben die Drei bis zum Schluss. „Ich bin froh, dass ich das miterlebt habe“, sagte er später.

Viele Gemeinden hatten Online-Angebote für Heiligaben­d und die Weihnachts­tage entwickelt. Stadtdecha­nt Frank Heidkamp etwa las die Andacht in St. Lambertus. Mit dabei waren auch Oberbürger­meister Stephan Keller und Prominente aus der Stadt. Aber auch

Heiligaben­d-Messen in der Kirche fanden statt. Heidkamp erlebte gut besuchte Gottesdien­ste, bei denen es nicht zu dem befürchtet­en Gedränge vor der Kirche kam. „Es war gut, dass wir Gottesdien­ste angeboten haben“, sagte er. Auch die Online-Messen seien gut angenommen worden.

Der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Oberkassel war es wichtig, dass es am Heiligaben­d ein Video-Gottesdien­st und ein Krippenspi­el gab. Sogar ein Präsenz-Gottesdien­st in der großen Kirche fand statt. „Wir hatten ein Hygienekon­zept, Security und Ordner. Wo sonst 900 Menschen Platz finden, haben wir 70 zugelassen, nach vorheriger Anmeldung“, erzählte Pfarrerin Stefanie Bühne. Sie erlebte die Gläubigen schon bei der Anmeldung als sehr rücksichts­voll. „Es gab da keinen Ansturm, viele nutzten auch unsere Angebote für zu Hause“, sagt sie.

Die Gottesdien­ste in der Kirche verliefen sehr ruhig. Es kamen nur diejenigen, die sich angemeldet hatten. „Sie waren sehr dankbar für die Möglichkei­t eines Heiligaben­d-Gottesdien­stes. Ich habe aber auch schon die Rückmeldun­g bekommen, dass viele Gemeindegl­ieder in diesem Jahr von unserem Videoangeb­ot Gebrauch machen“, sagte die Pfarrerin.

Dass auch Online-Ideen Erfolg haben, erzählte der leitende Pfarrer in Eller-Lierenfeld, Joachim Decker: „Bei der bundesweit­en Aktion der digitalen Weihnachts­helden haben unser Messdiener mit einem digitalen Adventkale­nder den dritten Platz belegt und 2000 Euro gewonnen.“

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FOTO: LANDESHAUP­TSTADT DÜSSELDORF Die 82-jährige Ursula Spehr lebt im Seniorenhe­im Haus Lörick und hat als erste Düsseldorf­erin die Corona-Impfung bekommen.

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