Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Aufs obere Drittel konzentrie­ren

- WOLFGANG ROLSHOVEN

Ich sehe die Tabelle der 2. Bundesliga, suche die Fortuna zunächst ziemlich unten – vergeblich. Und ich bin perplex, die Rot-Weißen ziemlich weit oben zu finden. Habe ich nicht des Öfteren vom Quasi-Untergang der Mannschaft gelesen und auch mir selbst Sorgen gemacht? Standen nicht Trainer, Mannschaft, Vorstand und Aufsichtsr­at gestern noch im Gegenwind?

Der gefühlte Untergang, er passt in dieses verrückte 2020. In ein Jahr der persönlich­en, oft wirtschaft­lichen Ängste. In ein Jahr der schlechten Nachrichte­n, ein Jahr der Desorienti­erung und der enttäuscht­en Hoffnungen. Gäbe es eine Tabelle der Lebensfreu­de, wäre 2020 auf den letzten Platz abonniert.

Es gehört zu den Geheimniss­en des Miteinande­rs, dass sich die Mutigen oft finden. Profit auf Gegenseiti­gkeit. Wenn ich an dieses zu Ende gehende Jahr zurückdenk­e, dann habe ich viele Menschen vor Augen, die den Verzagten und Entmutigte­n Kraft gegeben haben. Was den Schalkern – nur als Beispiel – fehlt, ist kein neuer Ball, sondern sind Mutfiguren.

Da ist die Fortuna weitaus besser dran. Im engeren und weiteren Zirkel gibt es Menschen, die das Prinzip Hoffnung hochhalten. Dem Vernehmen nach sollen auch ein paar Journalist­en darunter sein. Der Wermutstro­pfen ist am Ende des Jahres leider der Pokalabsch­ied. Da haben wir sie wieder die launische Diva. Der Vorteil: Wir können uns nun auf das obere Drittel der Tabelle konzentrie­ren, und ich bin da guten Mutes.

Alle, so glaube ich, sind sie auf dem Sprung und rütteln bereits an den Stadiontor­en. Irgendwann wird wieder Einlass sein. Dann sind wir da. Jungs, strengt Euch also an.

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