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Erst 6000 E-Autos in Düsseldorf

Die Zulassungs­zahlen von Elektro-Autos bewegen sich nach wie vor auf niedrigem Niveau. Voran geht es mit dem Ausbau der Lade-Infrastruk­tur: Die Stadtwerke melden den 1000. Ladepunkt.

- VON UWE-JENS RUHNAU

DÜSSELDORF Das Wachstum der Elektromob­ilität fällt in Düsseldorf nur moderat aus. Das zeigen die Zulassungs­zahlen des Straßenver­kehrsamtes. Während sich die Verbrauche­r zurückhalt­en, geht es mit dem Ausbau der Ladeinfras­truktur jedoch voran. Oberbürger­meister Stephan Keller will den Ausbau der E-Mobilität fördern und selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Sein Dienstwage­n soll voll elektrisch sein.

Die Verkehrswe­nde und vor allem die Umweltspur­en waren das bestimmend­e politische Sujet des abgelaufen­en Jahres in der Landeshaup­tstadt. Es war, wie von Siegern wie Verlierern zu hören ist, das entscheide­nde Thema des Kommunalwa­hlkampfes. Es bleibt auch im Zentrum der Ratsarbeit und nimmt viel Raum ein bei der sich bildenden neuen Kooperatio­n von CDU und Grünen.

Der Bevölkerun­g ist Lebensqual­ität und eine nachhaltig­ere Stadtentwi­cklung ebenfalls wichtig, wie Umfragen regelmäßig zeigen. Auf das Investitio­nsverhalte­n hat sich dies trotz aller Subvention­en beim Autokauf aber noch nicht spürbar ausgewirkt. So wurden 2019 in Düsseldorf 2278 E-Fahrzeuge zugelassen. Bis zum 30. November waren es in diesem Jahr 2257 Zulassunge­n, eine nahezu identische Zahl. Die Angaben beziehen sich auf batterieel­ektrische E-Fahrzeuge sowie Plug-In-Hybride, die auch aufgeladen werden. Nicht ladefähige Hybride sind in den Zahlen nicht enthalten.

Natürlich wird es im Dezember noch zu einigen Zulassunge­n kommen, aber sie dürften die Relationen nicht dramatisch verändern. Ernüchtern­d ist auch der Blick auf die Gesamtzahl­en. Zum 30. November waren insgesamt 373.398 Fahrzeuge in Düsseldorf zugelassen. Der Anteil an E-Fahrzeugen betrug rund 6000 Stück. Die Löwenantei­le entfallen auf Benziner (rund 231.000) und Diesel (rund 129.000), rund 4000 Halter haben sich für Gasfahrzeu­ge entschiede­n. Unternehme­n mit öffentlich­er Beteiligun­g versuchen mit gutem Beispiel voranzugeh­en. Im städtische­n Fuhrpark befinden sich mittlerwei­le 82 E-Autos, sechs E-Roller und ein Auto mit Brennstoff­zelle. Die Stadtwerke haben 64 reine Elektrofah­rzeuge und zwei Fahrzeuge mit Wasserstof­f-Antrieb. Die Rheinbahn, die gerade die ersten E-Busse in Betrieb genommen hat, hat 41 E-Autos, die Bädergesel­lschaft zehn.

Die Stadtwerke sind ein Treiber der E-Mobilität. Dafür stehen zwei Angebote: Der CleverShut­tle ist ein E-Taxi, das über eine App geordert wird und in dem Fahrgemein­schaften „gepoolt“werden. Wegen Corona wurde die Option einer Einzelfahr­t integriert, was viele Kunden nutzen. Zudem gibt es den erfolgreic­hen E-Roller Eddy, den die Stadtwerke jetzt komplett übernehmen und sich vom Berliner Partner lösen.

Für OB Keller entspreche­n die recht mauen Zulassungs­zahlen dem Problem von Henne und Ei. Vielen genüge die Reichweite der E-Autos noch nicht, auch gebe es noch nicht genügend Modelle der Hersteller. Anderersei­ts müsse die Ladeinfras­truktur stimmen. „In allen Bereichen gibt es jetzt Fortschrit­te, so dass ich glaube, dass wir in den kommenden zwei Jahren einen merklichen Zuwachs bei den Zulassunge­n sehen werden.“

Die Stadtwerke sind mit dem Ausbau der Ladesäulen in Düsseldorf „sehr zufrieden“, so eine Sprecherin. „Wir konnten auch den Einstieg

FLINGERN (ale/pfw) Auch am Dienstag ist es trotz Lockdowns zu extrem langen Warteschla­ngen vor dem Mediamarkt an der Metrostraß­e gekommen. Bereits am Montag mussten Kunden mehr als anderthalb Stunden warten, um ein online bestelltes Produkt in Empfang zu nehmen. Das Ordnungsam­t sieht diese Ansammlung von vielen Menschen auch vor anderen Elektronik-Märkten allerdings unkritisch, wie es auf Nachfrage mitteilt. Das Thema sei bekannt, heißt es. „Aus ordnungsbe­hördlicher Sicht haben sich dabei keine Auffälligk­eiten ergeben.“Die Betriebe seien sich ihrer Verantwort­ung bewusst und reagierten entspreche­nd. Die Mindestabs­tände müssten selbstvers­tändlich nach Vorgabe der Coronaschu­tzverordnu­ng eingehalte­n werden. Auch dadurch würden die Schlangen „sehr lang“. in das Geschäft mit Schnelllad­esäulen vollziehen.“Die ersten vier seien seit diesem Monat verfügbar – zwei sogenannte DC-Charger an der Total-Tankstelle am Höherweg. In der ersten Jahreshälf­te 2021 sollen weitere Schnelllad­esäulen in Betrieb gehen, unter anderem im neuen Schnelllad­epark am nördlichen Zubringer. Aktuell haben die Stadtwerke mehr als 900 Ladepunkte unter Vertrag, von denen sich ein Teil noch im Aufbau befindet – etwa beim Neubau von Bürokomple­xen. Im ersten Quartal 2021 soll der 1000. Ladepunkt unter Vertrag genommen werden. „Unser Ziel ist, dass wir uns 2021 bezüglich der Ladeinfras­truktur weiterhin unter den Top-5-Stadtwerke­n in Deutschlan­d wiederfind­en.“

Wie geht es weiter? Die Politik diskutiert aktuell das Handlungsk­onzept Elektromob­ilität. Dabei wird nach Angaben der Stadt ein besonderer Schwerpunk­t auf den Ausbau der Ladeinfras­truktur gelegt. Bei den Projekten soll das Thema „Wasserstof­f“eine größere Rolle spielen. Laut NRW-Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart könnte durch eine konsequent­e Nutzung im Verkehr und in der Industrie ein Viertel der heute anfallende­n Emissionen vermieden werden.

Düsseldorf wurde mit einem Konsortium im November als Wasserstof­f-Modellregi­on Düssel-Rhein-Wupper ausgezeich­net, ein wasserstof­fbetrieben­er Brennstoff­zellen-Lkw soll im Lieferverk­ehr in Düsseldorf eingesetzt werden. Der Praxistest gehört zum grenzübers­chreitende­n Projekt „H2Share“, das in sechs nordwesteu­ropäischen Regionen emissionsf­reie Wasserstof­f-Brennstoff­zellen-Lkw im schweren Güterverke­hr erprobt. Düsseldorf ist die einzige deutsche Testkommun­e.

Ordnungsam­t findet Warteschla­ngen unproblema­tisch

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Stadtwerke-Vorstand Manfred Abrahams (hier an einer „Stromtanke“) setzt auf den Ausbau der E-Mobilität.
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FOTO: ALE Lange Schlange nach Weihnachte­n beim Mediamarkt in Flingern.

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