Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mieter der Kö-Galerie wettert gegen Corona-Maßnahmen

Im Schaufenst­er eines Kosmetikst­udios hängen Poster, auf denen die Pandemie verharmlos­t wird. Das Centermana­gement steht mit dem Mieter im Kontakt.

- VON MARLEN KESS

STADTMITTE Poster in einem Schaufenst­er der Kö-Galerie sorgen derzeit in Düsseldorf für Aufsehen. Darauf wird unter anderem in einem Brief an die Kunden die Corona-Pandemie als künstlich erzeugt dargestell­t. Hintergrun­d ist, dass das Studio im Rahmen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie seit Anfang November geschlosse­n ist.

Das Geschäft in dem Einkaufsze­ntrum an der Königsalle­e wird von der Firma Neyes betrieben, die im Jahr 2012 in Düsseldorf gegründet wurde. In einem weiteren Neyes-Studio in Gerresheim sind ähnliche Poster zu finden. „Unsere bestens ausgebilde­ten Politkaspe­r [haben] uns verboten, unseren Lebensunte­rhalt zu verdienen“, heißt es darauf etwa. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie werden vom Verfasser mit „den Machenscha­ften einer Diktatur“verglichen. Dazu werden vielfach widerlegte Studien zur Sterblichk­eit bei Covid-19 zitiert. Ähnliches ist auch immer wieder von Vertretern der sogenannte­n

Querdenker zu hören. Diese hatten zuletzt Anfang Dezember in Düsseldorf gegen die Corona-Maßnahmen demonstrie­rt.

Die Poster stammen nach Auskunft eines Studio-Mitarbeite­rs vom Geschäftsf­ührer der Firma. Dieser war jedoch zunächst nicht für unsere Redaktion zu erreichen.

Beim Centermana­gement der Kö-Galerie ist der Fall bekannt. Man habe in der Sache bereits mit dem Mieter Kontakt aufgenomme­n, heißt es auf Anfrage. „Der Mieter verwies hier auf sein Recht der freien Meinungsäu­ßerung“, sagt Centermana­ger Alexander Balzer.

Ein Entfernen oder Überkleben der Poster sei dem Centermana­gement vom Mieter untersagt worden. „Der Inhalt des von Seiten des Mieters angebracht­en Zettels spiegelt in keinster Weise die Meinung der ECE beziehungs­weise der Kö-Galerie wider“, betont Balzer.

Das Einkaufsze­ntrum wird von der Firma ECE Projektman­agement betrieben. Normalerwe­ise gehen in der Kö-Galerie nach Betreibera­ngaben pro Tag mehr als 15.000 Besucher shoppen. Wegen des erneuten Lockdowns zur Eindämmung der Infektions­zahlen mit dem Coronaviru­s sind die Geschäfte jedoch noch mindestens bis zum 10. Januar geschlosse­n.

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FOTO: NICOLE LANGE Ein solches Poster hängt im Schaufenst­er eines Kosmetikst­udios im Düsseldorf­er Einkaufsze­ntrum Kö-Galerie.

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