Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
So geht es mit dem Impfen im Rhein-Kreis Neuss weiter
RHEIN-KREIS Die Impfungen gegen das Coronavirus mit dem Biontech-Pfizer-Impfstoff haben begonnen. Bis Ende 2020 sollen die ersten rund 3600 Menschen im RheinKreis die erste von zwei Impfungen erhalten, die zweite folgt innerhalb von drei Wochen. Die Impfungen werden momentan ausschließlich durch mobile Teams vorgenommen. Im nächsten Jahr soll dann – sobald ausreichend Impfstoff vorhanden ist – das Impfzentrum am Hammfelddamm in Neuss in Betrieb gehen. Bis es soweit ist, können dort noch keine Termine vereinbart werden. Ein Überblick über den aktuellen Impf-Stand und ein Ausblick, wie es 2021 mit dem Impfen im Rhein-Kreis weitergehen soll.
Wer wird derzeit geimpft?
Da noch nicht ausreichend Impfstoff vorhanden ist, wurde eine Priorisierung vorgenommen. Diese ist in der bundesweit geltenden Coronavirus-Impfverordnung geregelt, die in den Kommunen umgesetzt wird. Als zuständige Gebietskörperschaft zeichnet der Rhein-Kreis Neuss verantwortlich. Zur ersten Gruppe, die den Impfstoff erhält, gehören Menschen ab 80 Jahre, Beschäftigte in Altenund Pflegeeinrichtungen und andere Personengruppen in medizinischen Einrichtungen mit hohem Infektionsrisiko (zum Beispiel Intensivstationen, Notaufnahmen, Onkologie und Rettungsdienste). Mediziner führen die Impfungen durch, federführend dabei ist die Kassenärztliche Vereinigung.
Wie geht es weiter?
Da es noch an ausreichend Impfstoff mangelt, markiert der Impfstart nur die ersten Schritte auf einem langen Weg. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke rechnet damit, dass im Januar zunächst rund 1740 Impfdosen pro Woche durch das Land an den Rhein-Kreis geliefert werden. Das soll im Laufe des Jahres gesteigert werden, zumal auch andere Impfstoffe derzeit auf eine Zulassung geprüft werden. Nach und nach werden dann weitere Bevölkerungsgruppen geimpft werden können. Liegt ausreichend Impfstoff vor, soll auch das bereits startbereite Impfzentrum des Kreises am Hammfelddamm in Neuss in Betrieb gehen.
Impfzentrum Die Kapazitäten sollen – je nach der vorliegenden Menge an Impfstoff – ausgeweitet werden. Perspektivisch könnte dabei mehr Platz erforderlich werden. Daher werden alternative Standorte bereits geprüft. Die Wahl auf die Turnhalle des Berufskollegs für Technik und Informatik (BTI) erfolgte, weil das Impfzentrum binnen weniger Wochen startbereit sein musste und die dortigen Räumlichkeiten dies ermöglichten.
Impftermine Sie können vereinbart werden, sobald das Impfzentrum in Betrieb ist. Hans-Jürgen Petrauschke hofft, dass dies Ende Januar, Anfang Februar der Fall sein könnte. Termine können dann von all jenen vereinbart werden, die zur jeweiligen Priorisierungsgruppe gehören. Nach und nach sollen in 2021 alle Bevölkerungsgruppen geimpft werden. Die Impfung ist laut Landesgesundheitsministerium freiwillig und für die Bürger kostenfrei.
Wirkung Es sind zwei Impfungen innerhalb von drei Wochen erforderlich, damit der Impfstoff von Biontech-Pfizer die angestrebte Wirkung entfachen kann. Wichtig ist, dass die Termine eingehalten werden. Zu beachten ist: Es gilt als denkbar, dass ein Geimpfter bei Kontakt mit dem Erreger zwar selbst nicht erkrankt, das Virus aber an andere weitergeben kann, erklärt das Robert-Koch-Institut. Bis zum Vorliegen neuer Daten müssten deshalb auch nach einer Impfung die allgemein empfohlenen Schutzmaßnahmen – Beachtung von Abstands- und Hygieneregeln – weiterhin eingehalten werden. Biontech rechnet damit, dass bis Februar Daten zur Ansteckungswahrscheinlichkeit vorliegen.