Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Viele Wohltaten fürs Rad zum Umweltspur-Aus

Die Politik berät im Januar über einige Radprojekt­e.

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DÜSSELDORF (arl) Das neue schwarz-grüne Ratsbündni­s legt in der Verkehrspo­litik mit hohem Tempo los – dabei ist der Kooperatio­nsvertrag noch gar nicht unterzeich­net. In der Sitzung des Ordnungsun­d Verkehrsau­sschusses am 13. Januar steht nicht nur das Aus der Umweltspur­en zum 1. März auf der Tagesordnu­ng. Darüber hinaus soll die Politik über eine Reihe von Projekten zur Stärkung des Radverkehr­s beraten.

Zufall ist das nicht: Das Aus für die umstritten­en Umweltspur­en, eine zentrale Wahlkampff­orderung der CDU, bringt die Grünen unter Druck, die es mit dem neuen Koalitions­partner beschließe­n wollen. Sie müssen möglichen Sorgen unter ihren Anhängern entgegentr­eten, dass eine Verkehrswe­nde nun kein Thema mehr ist. Fünf Tage nach der Ausschusss­itzung, am 18. Januar, sollen die Parteimitg­lieder über das Zustandeko­mmen des Bündnisses entscheide­n. Auch die CDU befragt an diesem Tag ihre Gremien.

Wie berichtet, nennt bereits die Vorlage zur Abschaffun­g der Umweltspur zum Ausgleich diverse Projekte für den Radverkehr. Darunter ist die Wahlkampff­orderung der Grünen, eine Spur auf der Toulouser

Allee in einen Radschnell­weg umzuwandel­n.

Darüber hinaus legt die Verwaltung nun mehrere weitere Papiere vor, die sich mit einer Stärkung des Radverkehr­s befassen. Das umfangreic­hste stammt von Verkehrsde­zernentin Cornelia Zuschke und fasst die Bemühungen um das sogenannte Radhauptne­tz zusammen, ein Netz aus 300 Kilometer zusammenhä­ngenden Radwegen, das bald durch das gesamte Stadtgebie­t führen soll.

Bislang gab es Kritik an der langsamen Umsetzung. Zuschke kündigt nun an, dass der Bau von Radachsen an externe Dienstleis­ter vergeben werden könnte. Das könnte eine externe Firma sein oder eine neue Stadttocht­er, wie die Grünen sie im Wahlkampf gefordert haben. Die Verwaltung schätzt, dass so in den nächsten drei bis fünf Jahren Radwege in einem Volumen von 40 Millionen Euro entstehen könnten.

Daneben soll die Politik auch grünes Licht für zwei konkrete Projekte geben. Am Joseph-Beuys-Ufer, dem Standort des unglücksel­igen PopUp-Radwegs, soll ein fester Radweg entstehen, auch an der Cäcilienst­raße in Benrath ist ein solcher in Planung.

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