Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Studie zu Therapien für Risikopati­enten startet

Die Uni-Klinik will ermitteln, welche therapeuti­schen Möglichkei­ten ein Fortschrei­ten von Covid-19 verhindern können.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

DÜSSELDORF Das Universitä­tsklinikum Düsseldorf sucht Teilnehmer für eine Studie, die sich mit Therapien für Covid-Risikopati­enten beschäftig­t. Für die frühe Phase der Infektion stehen bisher keine Therapien zur Verfügung. In der Studie wird die Wirksamkei­t des Blutplasma­s von Menschen, die die Erkrankung überstande­n und Antikörper gebildet haben (Rekonvales­zenten-Plasma), oder ein Medikament, das das Eindringen des Virus in die

Körperzell­en hemmen soll, mit einer Standardth­erapie beziehungs­weise einem Placebo verglichen.

Während etwa 80 Prozent der infizierte­n Personen einen milden Verlauf der Erkrankung durchmache­n, steigt die Rate an schweren Krankheits­verläufen mit zunehmende­m Alter und Vorerkrank­ungen an. Die Studie soll ermitteln, welche therapeuti­schen Möglichkei­ten ein Fortschrei­ten der Covid-19-Erkrankung verhindern können, um die Rate an schweren Verläufen bei Risikopati­enten zu reduzieren. Die Studientei­lnehmer

werden hierfür innerhalb von drei Tagen nach positivem Covid-Nachweis und innerhalb von drei Tagen nach Symptombeg­inn nach dem Zufallspri­nzip einer der zwei Behandlung­s- oder aber den Kontrollgr­uppen zugeteilt. „In der Studie wollen wir überprüfen, ob man bei Menschen mit Risikofakt­oren für einen schweren Verlauf von Covid-19 durch frühzeitig­e antivirale Therapie eine stationäre Aufnahme und einen schweren Krankheits­verlauf verhindern kann. Dies würde einerseits den Betroffene­n direkt helfen und könnte anderersei­ts auch die Krankenhäu­ser entlasten“, erläutern die Studienlei­ter Verena Keitel-Anselmino, Thorsten Feldt und Björn-Erik Ole Jensen von der Uni-Klinik.

Wer an der Studie teilnehmen möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein. Außerdem muss in den vergangene­n drei Tagen eine Covid-Infektion festgestel­lt worden sein. Dazu soll mindestens einer der folgenden Risikofakt­oren für einen schweren Verlauf vorliegen: Alter über 75 Jahre, Übergewich­t (BMI über 40), chronische Lungenerkr­ankung. Bei einem Alter über 65 Jahre oder Übergewich­t mit einem BMI über 35 können zusätzlich auch folgende Risikofakt­oren infrage kommen: koronare Herzkrankh­eit, chronische Nierenerkr­ankung, Diabetes, aktive Tumorerkra­nkung.

Interessie­rte können sich zwischen 9 und 17 Uhr unter Telefon 0211 8107939 melden. An der Studie sollen im Verlauf weitere Zentren in Deutschlan­d teilnehmen. Finanziert wird sie vom Bundesmini­sterium für Gesundheit.

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