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Kaum Probleme bei ersten Lkw-Kontrollen nach Brexit

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LONDON/MADRID (dpa) Anders als befürchtet haben die ersten Lastwagen nach dem vollständi­gen Bruch Großbritan­niens mit der EU den Ärmelkanal ohne Verzögerun­gen überquert. Die Lage am Eurotunnel sei ruhig gewesen, sagte ein Sprecher des Betreibers Getlink. „Die Mehrheit der Fahrer wird keine Änderungen bemerken.“Seit 1. Januar ist Großbritan­nien nicht mehr Mitglied des EU-Binnenmark­tes und der Zollunion. Das bedeutet auch Zollkontro­llen. Die Behörden hatten aber angekündig­t, die Regelung anfangs recht locker zu handhaben.

In Irland hingegen warnte die Regierung vor Verzögerun­gen im Warenverke­hr. Der Handel werde mit Sicherheit „durch sehr viel mehr Kontrollen, Zollerklär­ungen, Bürokratie und Papierkram“gestört, sagte Außenminis­ter Simon Coveney. Die britische Provinz Nordirland ist de facto weiter Mitglied des Binnenmark­tes, nun gibt es aber eine

Zollgrenze in der Irischen See. Eine gute Nachricht für britische Autofahrer verkündete Verkehrsmi­nister Grant Shapps in der Neujahrsna­cht: Für Fahrten in die EU sei kein internatio­naler Führersche­in nötig, twitterte er.

Mit vielen Emotionen verabschie­dete sich Schottland aus der EU. „Schottland wird bald zurück sein“, schrieb Regierungs­chefin Nicola Sturgeon bei Twitter. „Lasst das Licht an.“Sturgeon strebt die Loslösung von Großbritan­nien an. Derweil einigten sich Spanien und Großbritan­nien wenige Stunden vor Fristablau­f darauf, einen harten Brexit für Gibraltar zu vermeiden und das Gebiet in den Schengen-Raum mit offenen Grenzen aufzunehme­n. Mit der Grundsatzv­ereinbarun­g wurde vermieden, dass die Grenze zwischen Spanien und Gibraltar am Südzipfel der Iberischen Halbinsel ab 1. Januar 2021 zu einer undurchläs­sigen EU-Außengrenz­e wurde.

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