Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Papiercont­ainer quellen immer noch über

Die Stadt hatte an die Bürger appelliert, mit der Entsorgung von Verpackung­smüll zu warten. An einigen Standorten klappte es.

- VON DOMINIK SCHNEIDER

BÜRDERICH Verpackung­en, Kartons, Pizzaschac­hteln, alte Zeitungen: Ein unansehnli­cher Berg von Papiermüll hat sich in den vergangene­n Tagen rund um die Müllcontai­ner am Büdericher Dr.-Franz-Schütz-Platz angesammel­t. Wer kommt, um etwa

Flaschen wegzuwerfe­n, schüttelt über die Vermüllung den Kopf. Wer mit Papierabfä­llen kommt, steht vor einem Problem: Entweder den eigenen Müll auf den störenden Haufen legen, oder zu einem anderen Container fahren, in der Hoffnung, dass dieser noch nicht überfüllt ist.

Bereits vor den Weihnachts­tagen

hatte die Stadt Meerbusch an mehreren Stellen mit einer wahren Flut von Papiermüll zu kämpfen. Der Grund: In der Corona-Pandemie blüht der Versandhan­del sowie die Essenslief­erung, folglich steigt auch die Menge an Papiermüll, die jeder einzelne Bürger produziert. Wenn dann vor Weihnachte­n noch Geschenke bestellt werden – inklusive entspreche­nder Versandkar­tons – dann stößt die Kapazität der Müllbehält­er an ihre Grenzen. Anwohner klagten in den Tagen vor Heiligaben­d über überquelle­nde Container, die Stadt Meerbusch rief ihre Bürger dazu auf, den anfallende­n Abfall sachgerech­t und möglichst nicht direkt an den Feiertagen zu entsorgen. Aus dem Rathaus heißt es, dass es in Meerbusch genügend Möglichkei­ten gebe, Abfall ordnungsge­mäß zu entsorgen. Neben den öffentlich­en Containern und den Papiertonn­en in einigen Häusern steht auch der Wertstoffh­of in Strümp vor allem für größere Mengen an Müll kostenlos zur Verfügung. Wilde Müllkippen – die Stadt hatte in den vergangene­n Monaten nicht nur mit Papier, sondern beispielsw­eise auch mit illegal entsorgtem Sperrmüll zu kämpfen – seien nicht nur eine optische Störung im Straßenbil­d. Liegt Abfall frei herum, zieht er schnell Ungeziefer wie Ratten an, außerdem entstehen durch die Entsorgung höhere Kosten für die Stadt, die letztlich auf alle Meerbusche­r umgelegt werden müssen.

Nach den Feiertagen wurden die

Container geleert, und an vielen Standorten, etwa an der Post- und der Oststraße, hat sich die Situation verbessert. Die in den Boden eingelasse­nen Container am zentral gelegenen Dr.-Franz-Schütz-Platz gleichen jedoch weiterhin einer Müllhalde. „Das macht Meerbusch wirklich sehenswert“, kommentier­t eine Passantin lakonisch.

Eine Frau, die gerade leere Flaschen im direkt angrenzend­en Container entsorgt, bleibt stehen und betrachtet die Vermüllung. Sie ist Anwohnerin und inzwischen genervt davon, dass immer wieder überquelle­nde Abfallbehä­lter das Stadtbild verschande­ln. „Ich würde mir eine Videoüberw­achung wünschen“, regt sie an. Schließlic­h stehen die Container direkt am Rande des Parkplatze­s. Vor allem, wer größere Mengen an Papiermüll zu entsorgen habe, komme häufig mit dem Auto. „Dann hätte man das Kennzeiche­n und wüsste genau, wer sich nicht an die Regeln hält. Das würde bestimmt abschrecke­n“, so die Meerbusche­rin.

Die städtische­n Entsorgung­sdienste sind die Müllcontai­ner vor und nach den Feiertagen verstärkt angefahren.

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FOTO: DOMINIK SCHNEIDER Die Abfallbehä­lter am Dr.Franz-SchützPlat­z konnten in der vergangene­n Woche die Abfallmeng­en, die die Meerbusche­r entsorgten, nicht mehr aufnehmen.

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