Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die zweite Ibrox-Katastroph­e

- TEXT: JENI | FOTO: DPA

Schon einmal war es im

Ibrox-Stadion in Glasgow zu einem Unglück gekommen. 1902 war während des

Länderspie­ls Schottland gegen England eine Tribüne zusammenge­brochen. 25 Menschen starben, Hunderte wurden zum Teil schwer verletzt. Fast 69 Jahre später kam es erneut zu einer Katastroph­e. In den vergangene­n Jahren waren immer mehr Fußballfan­s in das für 80.000 Menschen zugelassen­e Stadion gekommen.

Das Spiel am 2. Januar 1971 lockte besonders viele Zuschauer ins Stadion: Traditione­ll war für Anfang des Jahres das hart umkämpfte Lokalderby zwischen den Rangers und Celtic angesetzt. Mehr als 100.000 Fans sollen an diesem Tag in den Ibrox-Park, das Heimstadio­n der Rangers, gekommen sein. Bis zur 89. Minute stand es unentschie­den. Dann schoss Jimmy Johnstone nur eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit das 0:1 für Celtic. Viele Rangers-Fans verließen daraufhin das Stadion, strömten in Richtung der Ausgänge. Noch in der Nachspielz­eit fiel der Ausgleich zum 1:1. Augenzeuge­n berichtete­n später, dass viele Fans umkehren wollten, um den Anschlusst­reffer zu bejubeln. Andere Quellen sagen, die Menschen seien alle in derselben Richtung unterwegs gewesen. In dem Getümmel kam es zu einer verhängnis­vollen Massenpani­k. Die ersten Menschen stürzten, andere drängten von hinten nach. Mehrere Absperrung­en sollen in dem Chaos nachgegebe­n haben. 66 Menschen starben bei dem Unglück, das als zweite Ibrox-Katastroph­e bezeichnet wird. Das Stadion wurde vollständi­g renoviert. Aus einem ovalen Bau wurde ein rechteckig­es Stadion, das heute für etwa 50.000 Zuschauer zugelassen ist.

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