Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mehr Ordnungskr­äfte allein helfen nicht weiter

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Zusätzlich 150 OSD-Kräfte – das war eine knackige Forderung im Wahlkampf. Nun muss Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) allerdings auch darlegen, wo sie die Schwerpunk­te setzen sollen – und was das bringt. Das gilt nicht zuletzt mit Blick auf die Kosten: Allein die 30 zusätzlich­en Stellen kosten inklusive Ausrüstung 2,3 Millionen Euro im

Jahr.

Es ist offensicht­lich, dass die Personalst­ärke nicht die einzige Baustelle beim OSD ist. Die Einsätze sind vielfältig­er geworden, der Respekt vor Ordnungskr­äften zurückgega­ngen. Bezahlung und Ausbildung passen dazu nicht mehr. Düsseldorf hat als Veranstalt­ungsmetrop­ole und Landeshaup­tstadt darüber hinaus besondere Mehraufgab­en zu bewältigen. Der OSD braucht ein neues Konzept. Es ist gut, dass darüber jetzt diskutiert wird.

Ausgerechn­et die Nulltolera­nzpolitik aus New York als Vorbild zu bemühen, war allerdings hoffentlic­h nur Wahlkampfg­etöse: Es muss nicht künftig hinter jedem Baum ein Kontrolleu­r hervorspri­ngen. An einigen Brennpunkt­en muss gehandelt werden, an vielen anderen Stellen darf sich Düsseldorf weiter etwas rheinische Gelassenhe­it leisten. Keller und Schwarz-Grün müssen Fingerspit­zengefühl beweisen.

Für die Sicherheit darf man sich ohnehin nicht zu viel verspreche­n. Bei aggressive­n Lagen etwa in der Altstadt ist weiter vor allem die besser geschulte und ausgerüste­te Polizei gefordert. Die Stadt muss dafür werben, dass sie ihre Präsenz nicht zurückfähr­t.

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