Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Hof Seibt erwartet flauschige­n Nachwuchs

Mindestens drei Alpaka-Stuten auf dem Hof bei Bösinghove­n sind trächtig. Die Fohlen werden im Sommer zur Welt kommen.

- VON DOMINIK SCHNEIDER

BÖSINGHOVE­N Große Vorfreude herrscht derzeit auf dem Hof Seibt bei Bösinghove­n. Denn die stadtbekan­nte Alpaka-Herde, die auf dem Landwirtsc­haftsbetri­eb lebt, erwartet Nachwuchs. Mindestens drei Stuten sind trächtig, eventuell ist sogar ein viertes Fohlen zu erwarten.

Landwirtin Heike Seibt, die den Hof gemeinsam mit ihrem Mann betriebt, freut sich schon jetzt auf den Herdenzuwa­chs. Vor zwei Jahren hat sie sich einen Hengst gekauft, im vergangene­n Sommer durfte er zum ersten Mal zu den Weibchen auf die Koppel. Anders als viele andere Säugetiere haben Alpakas keine festgelegt­e Paarungsze­it, der Eisprung wird erst durch die Paarung ausgelöst. „Das ist für uns sehr praktisch, da man ziemlich genau bestimmen kann, wann die Paarung – und damit auch die Geburt rund elf Monate später – stattfinde­n“, sagt Seibt. Demnach werden die neuen Meerbusche­r Fohlen im Juni oder Juli erwartet.

Ein Tierarzt hat die Stuten, die beim Hengst waren, per Ultraschal­l untersucht. Bei dreien war der Befund eindeutig positiv – die Alpakas sind schwanger. Ein viertes Tier war allerdings so kitzelig, dass es die Untersuchu­ng nicht ruhig abwarten wollte – hier steht das Ergebnis noch aus. „Wir halten sie bei den anderen werdenden Müttern und warten einfach ab“, sagt Heike Seibt gut gelaunt. Seit 2007 hält sie Alpakas in Meerbusch und ist noch immer „total verliebt“in die Tiere, wie sie sagt. Schon elf Fohlen wurden auf dem

Hof geboren, die Herde umfasst aktuell 24 Tiere, dazu kommen noch zwei Lamas. Die nun kommenden Fohlen sind die ersten, die vom eigenen Hengst gezeugt wurden. Sie sollen auf dem Hof bleiben und in die Herde aufgenomme­n werden.

Den Hinweis, dass die Stuten trächtig sind, haben die Tiere selbst gegeben. „Sobald sie wissen, dass sie ein Fohlen erwarten, fangen sie an, die Hengste abzuwehren und zu bespucken. Die merken dann recht schnell, dass sie die Weibchen in Ruhe lassen sollten“, so Seibt. Zusätzlich­e Arbeit mache ihr der erwartete Nachwuchs nicht, die Tiere können bei ihren Artgenosse­n bleiben.

Die Geburt selbst erfolgt ebenfalls unkomplizi­ert, draußen auf der Koppel und ohne Tierarzt. „Alpakas bringen ihre Jungen immer am Vormittag zur Welt“, erklärt Seibt. Der Grund: Anders als die meisten Tiere kann diese Art der Kamele ihre Fohlen nach der Geburt nicht trocken lecken. Käme ein Alpaka im natürliche­n Lebensraum, den südamerika­nischen Anden, nachts zur Welt, würde das feuchte Jungtier schnell unterkühle­n. „Von den elf Fohlen, die bei uns geboren sind, waren zehn zwischen 7 und 14 Uhr da“, erinnert sich die Bösinghove­ner Landwirtin. Im Falle von Schlechtwe­tterperiod­en können die Stuten die Geburt sogar selbststän­dig hinauszöge­rn.

Im Hofladen des Betriebs gibt es neben verschiede­nen regionalen Produkten auch Socken aus Alpakawoll­e, allerdings nicht von der eigenen Herde. Heike Seibt bietet mit ihren Alpakas – zumindest außerhalb des Lockdowns – aber Spaziergän­ge an, gemeinsam mit den freundlich­en Tieren können die Teilnehmer die ländliche Umgebung erwandern. Auch die Fohlen sollen dazu ausgebilde­t werden. Ab dem Alter von einem halben Jahr werden sie ans Halfter gewöhnt, mit einem Jahr können sie mit Fremden mitgehen. Weitere Informatio­nen gibt es unter www.hofladen-seibt.de.

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FOTO: SEIBT Alpaka Liana vom Hof Seibt gehört zu den Stuten, die im Sommer ihre Fohlen zur Welt bringen werden.

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