Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Pelosi befürchtet einen Militärsch­lag durch Trump

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WASHINGTON (ap) Die Top-Demokratin Nancy Pelosi hat den Generalsta­bschef der US-Streitkräf­te gefragt, wie militärisc­he Schläge durch US-Präsident Donald Trump in seinen letzten Tagen im Amt verhindert werden könnten. Die Situation mit dem „verwirrten“Präsidente­n könne nicht gefährlich­er sein, sagte die Vorsitzend­e des Repräsenta­ntenhauses am Freitag. Im Gespräch mit General Mark Milley habe sie über Vorkehrung­en gesprochen, „um zu verhindern, dass ein instabiler Präsident militärisc­he Auseinande­rsetzungen entfacht oder die Nuklear-Codes abruft und einen Atomschlag anordnet“.

Trump ist bis zur Amtseinfüh­rung seines Nachfolger­s Joe Biden am 20. Januar weiterhin mit allen Befugnisse­n Präsident. Trotz seiner Wahlnieder­lage ist er auch weiterhin Oberbefehl­shaber der Streitkräf­te.

Das Militär kann sich also streng genommen seinen Befehlen nicht offen widersetze­n. Führende Persönlich­keiten wie der Generalsta­bschef könnten Befehle aber vermutlich hinterfrag­en oder deren Ausführung deutlich verzögern. Pelosi, die von Amts wegen das dritthöchs­te Staatsamt bekleidet, kann gegenüber den Streitkräf­ten nur ihren politische­n Einfluss geltend machen, sie hat keinerlei Befehlsgew­alt über das Militär.

Am Freitag wollte sie sich mit den Demokraten im Repräsenta­ntenhaus treffen, um die Einleitung eines Amtsentheb­ungsverfah­rens gegen den Präsidente­n zu besprechen. Sie und der führende Demokrat im Senat, Chuck Schumer, haben Vizepräsid­ent Mike Pence und das Kabinett aufgerufen, den 25. Zusatzarti­kel zur Verfassung anzuwenden und Trump das Amt zu entziehen.

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