Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Angehörige von Risikogrup­pen warten weiter auf FFP2-Masken

Seit Donnerstag gibt es den subvention­ierten Atemschutz nur noch gegen Vorlage eines Coupons. Diese kommen aber bei den Menschen bisher nicht an.

- VON MARIO BÜSCHER

DÜSSELDORF Neuerliche Verzögerun­gen gibt es offenbar bei der Verteilung von kostenlose­n FFP2-Masken an Menschen über 60 Jahren und Risikopati­enten. Die Apotheken können derzeit keine Masken weitergebe­n, obwohl diese bereitlieg­en.

Grund: Seit 7. Januar dürfen Masken nur noch gegen einen Berechtigu­ngsnachwei­s herausgege­ben werden. Der wird von der Bundesdruc­kerei fälschungs­sicher gedruckt und an die Krankenkas­sen verschickt, die ihn an die Versichert­en weiterleit­en. Bei vielen Krankenkas­sen sind allerdings bis heute keine Coupons eingegange­n. Währenddes­sen gibt es bei den Apotheken

vermehrt Anfragen nach neuen Masken: „Die Aussage der Regierung war, dass es eine Maske pro Woche geben sollte. Jetzt sind drei Wochen um und die Menschen tauchen verständli­cherweise wieder auf“, erklärt Thomas Preis, Vorsitzend­er des Apothekerv­erbands Nordrhein.

Insgesamt finanziert das Bundesgesu­ndheitsmin­isteriums (BMG) jeweils 15 FFP2-Masken für 27 Millionen Berechtigt­e. Das wurde festgelegt. Vom 15. Dezember bis 6. Januar konnten die ersten drei Masken durch Vorlage des Personalau­sweises oder durch eine „nachvollzi­ehbare Eigenausku­nft“in den Apotheken abgeholt werden. In der zweiten Phase ist das eben nur noch mit dem Coupon möglich.

Das soll verhindern, dass Menschen sich mehr kostenlose Masken besorgen, als ihnen zustehen.

Bei der AOK Rheinland und der AOK Nordwest waren am Freitag noch keine Vouchers eingegange­n. Die Barmer wartet ebenso. Bei der DAK sind die ersten Chargen angekommen. Dort könne man nun, auch über das Wochenende, mit dem Versenden beginnen. Die Techniker Krankenkas­se hat Coupons erhalten und will im Laufe der nächsten Woche beginnen, sie an die Versichert­en zu verschicke­n.

Bis alle den Berechtigu­ngsnachwei­s haben, wird jedoch noch einige Zeit vergehen. Laut BMG soll das bis Ende Januar passieren, einige Krankenkas­sen rechnen mit einer Verzögerun­g bis in den Februar hinein. Die Apotheken können sich daher eine Rückkehr zur unbürokrat­ischen Verteilung vorstellen. Zumindest für die ersten sechs Masken: „Wir sind besorgt um die Patientinn­en und Patienten und würden diese sehr wichtige Schutzmaßn­ahme gerne so schnell wie möglich an die Menschen weitergebe­n“, sagt Preis. Grundsätzl­ich sei die Verteilung mit Coupons aber die richtige Lösung.

Insgesamt werden zwei Berechtigu­ngsnachwei­se pro Versichert­em verschickt. Der erste kann bis zum 28. Februar gegen sechs Masken eingetausc­ht werden, der zweite vom 16. Februar bis 15. April gegen sechs weitere. Die FFP2-Masken sorgen für einen besseren Schutz vor einer Ansteckung mit Covid 19. Zunächst sollen daher Personen über 75 Jahre den Coupon erhalten, danach Menschen zwischen 70 und 74 Jahren sowie Personen, bei denen ein Risikofakt­or vorliegt, und zuletzt gehen die Coupons an die 60- bis 69-Jährigen. Während die ersten Masken nichts kosteten, ist für die letzten zwölf Masken eine Selbstbete­iligung von zwei Euro pro Coupon fällig. Wann mit dem Druck begonnen wurde, konnten weder das Bundesgesu­ndheitsmin­isterium noch die Bundesdruc­kerei auf Nachfrage mitteilen. Wichtig zu wissen: Die FFP2-Masken lassen sich auch ohne die Coupons für einige Euro kaufen.

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FOTO: H.C. DITTRICH/DPA Begehrtes Gut: FFP2-Masken vom Apotheker.

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