Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Beim Altpapier wird genauer hingeschau­t

Papierbünd­el neben blauen Tonnen sind nun eine „nicht ordnungsge­mäße Abfallents­orgung“. Strafen gibt es noch nicht.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

DÜSSELDORF Wer Altpapier und Kartons neben seine vollen blauen Tonnen stellt, der muss damit rechnen, dass diese bald nicht mehr mitgenomme­n werden. Die Papierbünd­elsammlung wurde zum 1. Januar eingestell­t, was bedeutet, dass bereitgest­ellte Papierbünd­el ab dem Jahr 2021 eine „nicht ordnungsge­mäße Abfallents­orgung“sind. Von der Awista heißt es, dass man seit dem Jahreswech­sel rigoroser vorgehen und das Altpapier neben den blauen Tonnen stehenlass­en wolle, die Stadt sieht bei Entsorgung­sverstößen aber noch von Bußgeldern ab.

Nach Auskunft eines Stadtsprec­hers wird derzeit auf die aktuelle Lage Rücksicht genommen, „weil aufgrund der Corona-Pandemie vermehrt Ware per Internet bestellt wird, was zu einem erhöhten Anfall von Verpackung­s-Altpapier führt“. Der erste Schritt werde daher keine Geldstrafe sein, von der Müllabfuhr nicht mitgenomme­ne Altpapierb­ündel würden zunächst mit einem entspreche­nden Informatio­nsblatt versehen. Erst nach einer Informatio­n der Öffentlich­keit auch über die Medien und einer Anlaufphas­e würden solche Bündel dann gegebenenf­alls auch als „nicht ordnungsge­mäß bereitgest­ellte Abfälle“betrachtet, „was gegebenenf­alls auch eine Ahndung per Verwarngel­d umfasst“, sagt der Sprecher.

Die Stadt weist darauf hin, dass auch Altpapierb­ündel in den früheren Bündelsamm­lungsgebie­ten bei der Abfuhr gegenwärti­g noch mit erfasst werden und dass auch keine Verwarngel­der erhoben werden. Da für viele der Umgang mit der blauen Tonne noch neu sei, sollen Grundstück­seigentüme­r in den kommenden Wochen überprüfen, ob das Volumen ihrer blauen Tonne auch für den Anfall größerer Altpapierm­engen geeignet ist. Andernfall­s nehmen Stadt oder

Awista Bestellung­en für zusätzlich­e oder größere blaue Tonnen entgegen. Die Behälter sind im Teilservic­e gebührenfr­ei.

Vor rund zwei Jahren wurde festgelegt, dass die Bündelsamm­lung abgeschaff­t wird. In den ehemaligen Bündelsamm­lungsgebie­ten wäre dann nur noch die Beistellun­g

einzelner, großer, leerer, zusammenge­falteter Pappen neben der blauen Tonne regelkonfo­rm. Mit insgesamt rund 63.000 Behältern im Stadtgebie­t ist die Aufstellun­g von blauen Tonnen zunächst weitgehend abgeschlos­sen – mit Ausnahme von Grundstück­en, für die noch geprüft wird, ob ein geeigneter Standort für die blaue Tonne auf dem Grundstück

vorhanden ist oder hergericht­et werden kann. „Der nächste Schritt ist jetzt, die Beistellun­gen von Altpapierb­ündeln oder -haufwerken zu den Altpapier-Sammelterm­inen in geordnete Bahnen zu lenken. Das Vorgehen wird derzeit noch abgestimmt“, teilt die Stadt mit, für die die blaue Tonne bei der Entsorgung des Altpapiers das Mittel der Wahl bleibt und Depotconta­iner weiterhin reduzieren möchte. Große Pappen und Kartons ließen sich problemlos falten oder zerreißen und in der blauen Tonne entsorgen. Dies sei außerdem bequemer und spare die Fahrt zum Container. „Neben einer Anzahl von Containers­tandorten, die auch dauerhaft bestehen bleiben, gibt es auch immer noch die Möglichkei­t, größere Mengen auf den Recyclingh­öfen zu entsorgen“, so ein Stadtsprec­her.

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FOTO: AWISTA

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