Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Beim Altpapier wird genauer hingeschaut
Papierbündel neben blauen Tonnen sind nun eine „nicht ordnungsgemäße Abfallentsorgung“. Strafen gibt es noch nicht.
DÜSSELDORF Wer Altpapier und Kartons neben seine vollen blauen Tonnen stellt, der muss damit rechnen, dass diese bald nicht mehr mitgenommen werden. Die Papierbündelsammlung wurde zum 1. Januar eingestellt, was bedeutet, dass bereitgestellte Papierbündel ab dem Jahr 2021 eine „nicht ordnungsgemäße Abfallentsorgung“sind. Von der Awista heißt es, dass man seit dem Jahreswechsel rigoroser vorgehen und das Altpapier neben den blauen Tonnen stehenlassen wolle, die Stadt sieht bei Entsorgungsverstößen aber noch von Bußgeldern ab.
Nach Auskunft eines Stadtsprechers wird derzeit auf die aktuelle Lage Rücksicht genommen, „weil aufgrund der Corona-Pandemie vermehrt Ware per Internet bestellt wird, was zu einem erhöhten Anfall von Verpackungs-Altpapier führt“. Der erste Schritt werde daher keine Geldstrafe sein, von der Müllabfuhr nicht mitgenommene Altpapierbündel würden zunächst mit einem entsprechenden Informationsblatt versehen. Erst nach einer Information der Öffentlichkeit auch über die Medien und einer Anlaufphase würden solche Bündel dann gegebenenfalls auch als „nicht ordnungsgemäß bereitgestellte Abfälle“betrachtet, „was gegebenenfalls auch eine Ahndung per Verwarngeld umfasst“, sagt der Sprecher.
Die Stadt weist darauf hin, dass auch Altpapierbündel in den früheren Bündelsammlungsgebieten bei der Abfuhr gegenwärtig noch mit erfasst werden und dass auch keine Verwarngelder erhoben werden. Da für viele der Umgang mit der blauen Tonne noch neu sei, sollen Grundstückseigentümer in den kommenden Wochen überprüfen, ob das Volumen ihrer blauen Tonne auch für den Anfall größerer Altpapiermengen geeignet ist. Andernfalls nehmen Stadt oder
Awista Bestellungen für zusätzliche oder größere blaue Tonnen entgegen. Die Behälter sind im Teilservice gebührenfrei.
Vor rund zwei Jahren wurde festgelegt, dass die Bündelsammlung abgeschafft wird. In den ehemaligen Bündelsammlungsgebieten wäre dann nur noch die Beistellung
einzelner, großer, leerer, zusammengefalteter Pappen neben der blauen Tonne regelkonform. Mit insgesamt rund 63.000 Behältern im Stadtgebiet ist die Aufstellung von blauen Tonnen zunächst weitgehend abgeschlossen – mit Ausnahme von Grundstücken, für die noch geprüft wird, ob ein geeigneter Standort für die blaue Tonne auf dem Grundstück
vorhanden ist oder hergerichtet werden kann. „Der nächste Schritt ist jetzt, die Beistellungen von Altpapierbündeln oder -haufwerken zu den Altpapier-Sammelterminen in geordnete Bahnen zu lenken. Das Vorgehen wird derzeit noch abgestimmt“, teilt die Stadt mit, für die die blaue Tonne bei der Entsorgung des Altpapiers das Mittel der Wahl bleibt und Depotcontainer weiterhin reduzieren möchte. Große Pappen und Kartons ließen sich problemlos falten oder zerreißen und in der blauen Tonne entsorgen. Dies sei außerdem bequemer und spare die Fahrt zum Container. „Neben einer Anzahl von Containerstandorten, die auch dauerhaft bestehen bleiben, gibt es auch immer noch die Möglichkeit, größere Mengen auf den Recyclinghöfen zu entsorgen“, so ein Stadtsprecher.