Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Vom Tortendeckel zur Frisbee-Scheibe
Sie werden auch Wurfscheibe genannt, haben bemerkenswert gute Flugeigenschaften und eignen sich hervorragend dazu, sich an einem heißen Sommernachmittag die Zeit zu vertreiben: Frisbees sind seit Jahrzehnten beliebte Sport- und Spielgeräte. Erfunden hat die segelnde Scheibe der US-Amerikaner Walter Frederick Morrison. Dieser hatte in den 1930er-Jahren Kinder bei einem ungewöhnlichen Spiel beobachtet: Sie warfen sich gegenseitig Tortendeckel zu, die sie aus Abfalleimern gefischt hatten. Seit 1871 verkaufte die beliebte Bäckereikette Frisbie Pie Company ihre Kuchen und Torten in runden, flachen Formen – an geeigneten Scheiben herrschte deshalb kein Mangel. Morrison erkannte, dass die Tortenbleche zwar in der Luft schwebten, wenn man sie richtig warf – allerdings nur kurz. Er machte es sich zur Aufgabe, diese Flugeigenschaften zu verbessern. Nach einigen Experimenten mit verschiedenen Materialien verkaufte er die ersten Wurfscheiben auf eigene Kosten. Dann fand er einen Produktionspartner: Ab dem 13. Januar 1957 produzierte und verkaufte der Spielzeughersteller Wham-O das Wurfgerät, vermarktete es professionell und machte es zu einem Riesenerfolg. In den ersten Jahren hieß die Flugscheibe noch „Pluto-Platte“, dann erhielt sie einen neuen Namen: Frisbee. Dieser orientierte sich am Namen der Bäckerei, konnte aber als neuer Markenname eingetragen und geschützt werden. Das neue Spielzeug wurde auf der ganzen Welt millionenfach verkauft, es ist bis heute von keinem Badestrand mehr wegzudenken. Regelmäßig messen sich die Frisbee-Sportler im Weitwurf: Der aktuelle Weltrekord liegt bei 338 Metern.