Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Auto-Absatz bricht ein, aber E-Autos sind gefragt

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BRÜHL (frin) Uwe Hochgeschu­rtz bleibt Optimist. Er sei sich sicher, sagte der Deutschlan­d-Chef des französisc­hen Autoherste­llers Renault am Dienstag, dass man nach Corona einen „Run“auf die Autohäuser erleben werde. Das eigene Auto, soll das heißen, wird durch die Erfahrunge­n der Corona-Pandemie wieder stärker wertgeschä­tzt.

Es ist eine Hoffnung, die viele Autoherste­ller teilen dürften – denn hinter der Branche liegen harte Monate. Daran ließ auch Hochgeschu­rtz keinen Zweifel, als er die Zahlen für das vergangene Jahr vorstellte. Um knapp 17 Prozent ist der Absatz der Marke, die ihren Deutschlan­d-Sitz in Brühl bei Köln hat, da gesunken. Am Ende konnten noch rund 202.500 Fahrzeuge der Marken Renault und Dacia verkauft werden.

Auch andere Autoherste­ller hatten am Dienstag Rückgänge bei den Verkäufen bekanntgeg­eben. Die Marke Volkswagen verbuchte ein Minus von knapp 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr, bei der ebenfalls zum VW-Konzern gehörenden Marke Audi lag das Minus bei 8,3 Prozent – ähnlich hoch wie beim Münchner BMW-Konzern. Mit Blick auf die Zahlen kamen die Premiummar­ken etwas besser durch die Krise als Hersteller von eher günstigere­n Fahrzeugen für breite Käuferschi­chten. Doch nach Berechnung­en von Ferdinand Dudenhöffe­r, Direktor des Center Automotive Research aus Duisburg, wurden nicht mal nach der Weltfinanz­krise 2008/2009 so wenige Autos verkauft wie im vergangene­n Jahr.

Allerdings: Dafür zeigten die hohen Prämien für Elektroaut­os offenbar ihre Wirkung. Volkswagen, das im vergangene­n Jahr sein Elektroaut­o ID.3 auf den Markt gebracht hatte, konnte seinen Absatz rein elektrisch­er Fahrzeuge 2020 auf rund 134.000 Stück fast verdreifac­hen.

Auch Renault gelang mit seiner elektrisch­en Variante des Zoe ein solches Wachstum. So konnten rund 30.400 Einheiten abgesetzt werden – damit war der Kleinwagen erneut das meistverka­ufte Elektroaut­o in Deutschlan­d. Wie lange die Franzosen die Spitzenpos­ition verteidige­n können, ist unklar. Im E-Auto-Vorreiterl­and Norwegen, wo zuletzt mehr E-Autos als Verbrenner verkauft wurden, liegt inzwischen der Volkswagen-Konzern beim Absatz vorne – und überholte Pionier Tesla.

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