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Formel 1 muss Rennkalend­er umbauen

Die Corona-Pandemie lässt den Auftakt der XXL-Welttourne­e in Australien nicht zu. Dafür wird Mick Schumacher sein Königsklas­sen-Debüt in Bahrain feiern. So wird auch diese Saison zur Belastungs­probe.

- VON MARTIN MORAVEC, JENS MARX UND THOMAS WOLFER FOTO: HASSAN AMMAR/DPA

LONDON (dpa) Die Corona-Pandemie zwingt die Formel 1 schon vor ihrem Auftakt zum Improvisie­ren, Mick Schumacher wird sein Königsklas­sen-Debüt in der Wüste feiern. Unter dem Druck der Pandemie muss die Formel 1 ihren Saisonstar­t in Australien verlegen und will stattdesse­n am 28. März in Bahrain wieder Vollgas geben.

Der Trip nach Melbourne soll am 21. November nachgeholt werden, ehe die Motorsport-Königsklas­se ihren Notkalende­r erstmals in Saudi-Arabien und schließlic­h nach insgesamt 259 Tagen erst am 12. Dezember traditione­ll in Abu Dhabi beschließe­n will.

Obwohl der Grand Prix in China erstmal aus dem Programm fliegt, will der neue Formel-1-Geschäftsf­ührer an der Rekord-Welttourne­e mit 23 Etappen festhalten. „Es war ein arbeitsrei­cher Start in das Formel-1-Jahr und wir freuen uns bestätigen zu können, dass die Anzahl der geplanten Rennen für die Saison unveränder­t bleibt“, sagte der frühere Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali am Dienstag.

Die strengen Einreise- und Quarantäne­bestimmung­en für Australien haben die globale Rennserie in der aktuellen Lage zum Handeln veranlasst. Somit wird erstmals seit 2010 wieder das kleine Königreich am Persischen Golf, wo auch die Testfahrte­n stattfinde­n dürften, den Startschus­s für die Saison geben.

In dieser wird Michael Schumacher­s Sohn Mick sein mit Spannung erwartetes Debüt als Stammpilot für Haas geben, Sebastian Vettel nach sechs Ferrari-Jahren einen Neuanfang beim Werksteam Aston Martin unternehme­n und Titelverte­idiger Lewis Hamilton – trotz weiter offiziell völlig offener Vertragssi­tuation – mit Mercedes den historisch­en achten Fahrertite­l seiner Karriere angreifen.

„Die Pandemie hat es noch nicht erlaubt, dass das Leben wieder zur Normalität zurückkehr­t, aber wir haben 2020 gezeigt, dass wir als erster internatio­naler Sport sicher Rennen austragen können“, sagte Domenicali, der Chase Carey als Geschäftsf­ührer ablöst. „Wir haben die Erfahrung und die Pläne, um unsere Saison abzuliefer­n.“

2020 waren Vettel & Co. noch nach Australien gereist und hatten sich dort auf den ersten Grand Prix des Jahres vorbereite­t. Wegen eines Corona-Falls beim McLaren-Team musste der Auftakt Mitte März jedoch abgesagt werden. Erst Anfang Juni veröffentl­ichte die Formel 1 einen Notkalende­r mit dem neuen Saisonstar­t am 5. Juli in Spielberg. Am Ende des Jahres standen 17 Grand Prix auf dem Programm – in der Regel unter Ausschluss der Öffentlich­keit sowie mit strengen Hygieneund Sicherheit­sregeln. Ein Grand Prix auf einer Rennstreck­e in Deutschlan­d ist 2021 weiterhin nicht geplant, dafür kehrt drei Wochen nach dem Saisonstar­t am 18. April erneut Imola als zuverlässi­ger Ersatzkand­idat zurück.

„Ich denke, die ersten paar Rennen werden herausford­ernd sein“, hatte jüngst Vettels neuer Chef, Aston-Martin-Teambesitz­er Lawrence Stroll, gesagt. Und nicht nur die. Die Anforderun­gen an die gesamten Teams – zumal in der Corona-Krise - werden extrem hoch sein.

Vor der vierwöchig­en Sommerpaus­e im August warten elf Grand Prix auf Fahrer, Ingenieure und sonstige Mitarbeite­r. Nach der Unterbrech­ung stehen die restlichen zwölf Rennen an – darunter gleich drei Dreierpack­s. So wird unter anderem an direkt aufeinande­r folgenden Wochenende­n in Russland, Singapur und Japan sowie in den USA, Mexiko und Brasilien um WM-Punkte und Siege gekämpft. Eine Belastungs­probe.

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Auf dem Kurs in Sakhir in Bahrain wird der erste Formel-1-Start der Saison 2021 erfolgen.

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